
© Felix Püschner
Gottesdienste an Weihnachten: Gemeinde St. Christophorus favorisiert Open-Air-Lösung
Kirchen in Werne
Gottesdienste sind in Corona-Zeiten nur stark eingeschränkt möglich. An Weihnachten - und vor allem an Heiligabend - könnte die Situation noch kniffliger werden. Die katholische Gemeinde Werne schmiedet Pläne.
Weihnachten rückt allmählich näher - und weil die Gottesdienste insbesondere an Heiligabend traditionell mit am stärksten besucht sind, müssen sich die Kirchen in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie besonders kreativ zeigen. Denn schon jetzt ist ziemlich sicher: Das gewohnte Programm dürfte angesichts der begrenzten Besucherzahlen nicht genügen, um alle Gläubigen in den Gotteshäusern unterzubringen.
Natürlich habe man sich auch in Werne schon mit dieser Thematik beschäftigt, wie Pfarrdechant Jürgen Schäfer auf Anfrage unserer Redaktion betonte. Und man habe auch mögliche Lösungen gefunden. In Stein gemeißelt sei allerdings noch nichts. Der Grund: Ob sich die von der Katholischen Christophorus-Gemeinde favorisierte Open-Air-Lösung tatsächlich umsetzen lässt, ist noch unklar.
Auch Gottesdienste in Freilichtbühne sind möglich
Die gilt lediglich für Heiligabend und sieht so aus: Die Weihnachtsgottesdienste werden draußen vor den Gotteshäusern der Gemeinde gehalten - aber nur, wenn zu diesem Zeitpunkt laut Coronaschutzverordnung mehr als 100 Personen bei solchen Veranstaltungen erlaubt sind. Denkbar sind zudem zwei Gottesdienste in der Freilichtbühne - um 15 sowie um 18 Uhr.
„Wir würden am liebsten mit vielen Leuten draußen sein - auch wenn man dann der Witterung ausgesetzt wäre. Auf den Kirchhof passen beispielsweise problemlos 200 Leute. Und wir müssten dann wohl niemanden wegschicken“, so Schäfer. Gelte laut Verordnung in gut fünf Wochen hingegen auch unter freiem Himmel eine Grenze von 100 Personen, dann würde man den traditionellen Weg gehen. Heißt: Die Gottesdienste finden in den Gebäuden statt. Denn die bieten laut Pfarrdechant trotz Abstandsregelung ausreichend Platz für eine solche Zahl von Besuchern.

Die Innen-Lösung würde für die Gemeinde definitiv zu einem höheren Organisationsaufwand führen. Und wahrscheinlich auch zu einigen traurigen Gesichtern bei den Gläubigen. In diesem Fall müssten sich letztere für die Gottesdienste an Heiligabend nämlich im Vorfeld anmelden, etwa über die Homepage der Gemeinde. Mit großer Wahrscheinlichkeit würde aber dann nicht jeder Interessent am 24. Dezember auf der Gästeliste stehen.
Damit niemand ganz auf den Kirchgang verzichten muss, hat sich die Katholische Gemeinde bereits etwas einfallen lassen. Insbesondere für Familien. „Wir planen in St. Johannes, Maria Frieden und St. Christophorus einen Krippenweg. Auf dem wird die Weihnachtsgeschichte an mehreren Stationen mit Bild und Text erzählt“, erklärt Schäfer. In den Nachmittagsstunden können Kirchgänger diesen Weg - auf dem natürlich eine Einbahnstraßenregelung gilt - beschreiten.
Zahl der Messen wird über Weihnachten verdoppelt
Sobald sie an der Krippe ankommen, bekommen sie ein Friedenslicht von Bethlehem und ein Opferlicht für die Fürbitten gereicht. Zudem empfängt sie im hinteren Teil der Kirche ein Seelsorger, der gemeinsam mit ihnen das Vater Unser betet und den Weihnachtssegen ausspricht. All das gibt‘s ohne Anmeldung. Aber eben nur an Heiligabend. Wer dennoch nicht auf den Gottesdienst verzichten möchte, der kann die Messen aus der Pfarrkirche auch im Online-Stream via Facebook verfolgen.
Alle Kirchen der Gemeinden werden über die Weihnachtsfeiertage sowie am Sonntag (27. Dezember) bis 20 Uhr geöffnet sein, damit auch jeder die Krippen besuchen kann. An diesen Tagen finden die Gottesdienste aber definitiv nicht unter freiem Himmel statt. Die Zahl der Messen werde man über Weihnachten deutlich erhöhen, teils sogar verdoppeln, wie Schäfer betont. Ob er und die übrigen Werner Pfarrer ihre Messen an Heiligabend jedoch tatsächlich unter freiem Himmel halten können oder doch nur unter den Kirchendächern, das steht zumindest aktuell noch in den Sternen.
Corona-Regeln und Besucherzahlen
- Nach wie vor sind Gottesdienste nur eingeschränkt möglich. Abgesehen von der begrenzten Besucherzahl aufgrund der vorgegebenen Abstandsregelung gilt während des gesamten Gottesdienst Maskenpflicht. Zudem werden Kontaktlisten geführt.
- Laut Pfarrdechant Jürgen Schäfer hat sich das Prozedere inzwischen gut eingespielt. Man merke auch, dass die Gläubigen in diesen Zeiten die Nähe zur Kirche suchen - allerdings nicht unbedingt auf dem klassischen Weg in den Gottesdienst. Stattdessen kämen viele Besucher außerhalb der Gottesdienstzeiten, um etwa eine Kerze anzuzünden.
- Über die aktuellen Regelungen bei Kirchenbesuchen informiert die Gemeinde stets aktuell auf ihrer Homepage unter www.christophorus-werne.de
Geboren 1984 in Dortmund, studierte Soziologie und Germanistik in Bochum und ist seit 2018 Redakteur bei Lensing Media.
