Glasfaser: Hat Firma bei Bauarbeiten gepfuscht?

Stadt stellt Mängel fest

In die Vorfreude über die neue, schnelle Digitalwelt mischt sich derzeit Ärger. Bei der Verlegung der Glasfaserkabel habe die Baufirma gepfuscht. Meint jedenfalls die Stadt Werne.

WERNE

, 18.08.2015, 06:09 Uhr / Lesedauer: 1 min
Im Baugebiet Dornberg verlegt eine niederländische Firma für die Telekom Glasfaserkabel.

Im Baugebiet Dornberg verlegt eine niederländische Firma für die Telekom Glasfaserkabel.

Sie kann ihre Meinung auch beweisen, meint Frank Adamietz, Leiter des Kommunalbetriebes: „Wir haben die Arbeit geprüft und Mängel festgestellt.“

Mehrere Stellen im Stadtgebiet betroffen

Konkret geht es um die Verfüllung von Baugruben nach der Verlegung der Kabel - und zwar an mehreren Stellen im Stadtgebiet. Die Gruben habe die von der Telekom beauftragte Baufirma nicht sach- und fachgerecht ausgeführt. Ein Drucktest habe ergeben, dass der Untergrund nicht richtig verdichtet worden sei. Mögliche Konsequenz in der Zukunft: die Oberfläche sackt ab, die Stadt müsse teuer reparieren.

Nun überprüft sie alle bisherigen Baustellen der Firma. Und das sind nicht wenige. Denn seit Ferien-Beginn verlegen verschiedene Kolonnen an verschiedenen Stellen in der Stadt die Glasfaserleitungen unter den Gehwegen.

Telekom will eine Lösung finden

Ob die Firma tatsächlich gepfuscht hat, dazu wollte sich Andre Hoffmann vom Auftrageber Telekom nicht festlegen. „Das wird zusammen mit der Stadt Werne überprüft. Wenn wir auch dieser Meinung sind, dann wird nachgearbeitet.“ Und wenn nicht? Man wolle zusehen, so Hoffmann, das dann alle zu einer Lösung kämen.

Zu keiner Lösung dürften Stadt und Telekom bei einem anderen Problemfeld kommen: der Information. Anwohner wie Jürgen Lüdeking aus der August-Macke-Straße bemängeln, dass es keinerlei Infos über den Start der Arbeiten gegeben habe.

Frank Adamietz vom Kommunalbetrieb sieht da den Auftraggeber, also die Telekom, in der Pflicht: „Die stellt den Antrag und wir befinden über die Genehmigung.“

„Es gibt allerdings keine Informationspflicht“, sagt Telekom-Sprecher Hoffmann. Außerdem sei es schwierig, bei den zum Teil im Tagesrhythmus wechselnden Baustellen verlässlich Voraussagen zu treffen, wann welche Kolonne wo ist. Hoffmann: „Wenn die Möglichkeit besteht, dann informieren wir.“