Zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar findet traditionell am Südring eine Kranzniederlegung statt. In diesem Jahr war sie in doppelter Hinsicht etwas Besonderes. Denn der Termin am Freitag, 27., um 17 Uhr fand nicht mehr auf dem „Russischen Friedhof“ statt. Denn das Areal am Südring wurde mittlerweile umbenannt in „Gedenkstätte Zwangsarbeit Werne“.
Diese Umbenennung, die auch Opfer aus anderen Nationen einschließt, geht auf die Initiative der Geschichts-AG „WEREmember“ des Anne-Frank-Gymnasiums zurück. Die AG hat eine Patenschaft für das etwas ungepflegte Areal übernommen und es auf Schritt für Schritt aufgewertet.
AFG spendet Gedenk-Stele
Ein weiterer Höhepunkt der Aufwertung der Gedenkstätte war während der Kranzniederlegung am späten Freitagnachmittag zu erleben: Lehrer und Schüler des AFG weihten eine Gedenk-Stele ein, die das Gymnasium gestiftet hat. Schulleiter Marcel Damberg: „Auch in Werne haben Nationalsozialisten Verbrechen begangen. Ich bin froh, dass sich junge Menschen für das Gedenken engagieren.“
Das konnte Bürgermeister Lothar Christ in seiner Rede zum Holocaust-Gedenktag nur bestätigen. Er sprach von einem „beispiellosen Engagement des AFG“. Rund 50 Werner, etliche davon aus dem Stadtrat, nahmen an der würdigen Zeremonie am Südring teil. Besonders beklemmend war der Teil, als die Schülerinnen an einzelne Schicksale von Zwangsarbeitern erinnerten, Dabei standen sie inmitten der mit Kerzen geschmückten Grabfläche.
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