Für 111 Verstorbene 111 Kerzen Schüler gedenken der Zwangsarbeiter in Werne

Von Kaija Sollich
111 Kerzen für 111 Verstorbene: Schüler gedenken der Zwangsarbeiter
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Die Arbeitsgemeinschaft „WEREmember“ hat am Freitag, 27. Januar, dem Holocaust-Gedenktag, die Installation „Erinnerungen wachhalten - 111 Lichter gegen das Vergessen“ auf dem Kirchplatz aufgebaut. Für jeden Verstorbenen wurde ein weißer Stuhl aufgestellt, auf dem der jeweilige Name und eine angezündete Kerze stand.

Von 8.30 Uhr bis 13 Uhr haben die Schülerinnen und Schüler Passanten über ihr Projekt informiert. Sie sprachen über die verstorbenen Zwangsarbeiter und verteilten Informations-Flyer. Es war zu sehen, dass sich auch Besucher untereinander unterhalten haben, sodass mehrere Gespräche entstanden.

Schülerin Mariella Strehl zündet eine Kerze an.
Schülerin Mariella Strehl zündet eine Kerze an. © Kaija Sollich

Gedenken an Zwangsarbeiter

Die Schülerinnen Sofie Menzel und Lilly Bessel erzählen: „Es ist uns wichtig, dass gerade heute die Menschen im Kopf haben, was damals passiert ist.“ Es kämen überwiegend ältere Menschen, um sich die 111 Kerzen-Installation anzusehen. „Es ist schön zu hören, dass den Menschen dieses Gedenken ebenso am Herzen liegt wie uns“, sagt Sophie Menzel.

Fortgesetzt wird die Aktion um 17 Uhr am Südring an der „Gedenkstätte Zwangsarbeit Werne“. Neben einer Ansprache von Bürgermeister Lothar Christ sind eine Kranzniederlegung zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus geplant sowie auch biographische Kurzvorträge zu sieben ausgewählten Schicksalen von Opfern.

Die Organisatorinnen der Gedenkaktion auf dem Kirchplatz kamen mit etlichen Bürgern ins Gespräch.
Die Organisatorinnen der Gedenkaktion auf dem Kirchplatz kamen mit etlichen Bürgern ins Gespräch. © Kaija Sollich

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