WM-Boykott
Gastwirte in ganz Deutschland zeigen keine Fußball-WM 2022: Auch in Werne?
Unter dem Motto „Kein Katar in meiner Kneipe“ boykottieren Gastwirte in mehreren deutschen Städten das Zeigen der kommenden Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Das sagen die Wirte in Werne dazu.
In der Kneipe sitzen, mit einem Glühwein in der Hand und die Fußball-Weltmeisterschaft gucken? Die Antwort mancher Gastwirte darauf lautet: „Kein Katar in meiner Kneipe.“ Denn unter diesem Motto haben sich Kneipenbetreiber in verschiedensten Städten Deutschlands für einen Boykott der WM in diesem Winter ausgesprochen. Grund dafür sind die kontroversen Umstände des Turniers in Katar. Bleiben auch in Werne die Fernseher während der Spiele aus?
„Nicht begeistert“ sei Andreas Nozar vom „Stilvoll im Rathaus“ von der Vergabe der WM in den arabischen Emirat gewesen. Bei der Errichtung der Stadien seien laut Medienberichten offenbar mehrere tausend Gastarbeiter gestorben. Wegen der hohen Temperaturen in Katar wird das Turnier statt im Sommer im November und Dezember ausgetragen.
„Das wird diskutiert“, habe Nozar mitbekommen, dass auch manche Gäste über einen Boykott diskutiert hätten. „Ich hoffe, dass genug kommen.“ Auch Daniela Herte, Inhaberin vom „Konrads“, hätte von solchen Gedanken in ihrem Bistro schon gehört.
„Wer guckt ein Spiel um 11 Uhr?“
Ob sie die Spiele zeigen werde, könne Herte noch nicht sicher sagen. „Wir wollen abwarten und entscheiden das kurzfristig.“ In eine ähnliche Richtung gehen auch die Aussagen von Bärbel Hoferichter, Inhaberin von „Mau‘s Krone“. „Ich gehe davon aus, dass wir zeigen. Wir haben uns aber noch nicht groß Gedanken gemacht.“
Ob sie die WM in Katar im „Konrads“ zeigen wird, ist sich Inhaberin Daniela Herte noch nicht ganz sicher. © Jörg Heckenkamp (A)
Noch sind es ja auch gut zwei Monate bis zum Eröffnungsspiel Katar gegen Ecuador am 20. November. Ob man diese Partie zeigen werde, sei für Nozar vom „Stilvoll“ noch nicht klar. Dass man die WM zeigen werde, dagegen schon.
Für ihn stellt sich allerdings eine andere Frage: „Wer guckt ein Spiel um 11 Uhr?“ In der Gruppenphase gibt es mehrere Spiele, die zu dieser Zeit angepfiffen werden. „Wir werden Spiele zeigen, aber das ist von der Uhrzeit abhängig. Wir werden das ein oder andere spannende Spiel abends ausstrahlen.“
Hype von Public Viewing ist nicht mehr da
Welche das sein werden, entscheide man eher kurzfristig. Passend zur Jahreszeit wäre es eine Überlegung, dass es dann auch Glühwein geben würde. Nozar habe, wie die anderen Gastwirte, mitbekommen, dass Gäste über Boykotte reden würden. Generell hätte er festgestellt, dass gemeinsames Schauen in Kneipen nicht mehr den Stellenwert wie vor zehn Jahren haben würde. „Es ist nicht mehr der Hype da.“
Schuld daran ist sicherlich auch die eher durchschnittliche Leistung der deutschen Mannschaft bei den vergangenen Turnieren. „Man merkt das von Spiel zu Spiel. Wenn Deutschland besser spielt, gibt es auch mehr Leute, die zusammen in der Kneipe gucken wollen.“
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