Thomas Temmann als Wehrführer und Jörg Mehringskötter als sein Stellvertreter leisten die dritte der jeweils sechsjährigen Amtszeiten. Danach soll Schluss sein. Das wäre in zweieinhalb Jahren. Aber um einen gleitenden Übergang hinzubekommen, tritt einer der beiden schon im Herbst 2023 von seiner Führungsposition zurück.
Wie genau der Führungswechsel bei der Freiwilligen Feuerwehr Werne mit ihren rund 150 Aktiven vonstattengehen soll, erläuterte Thomas Temmann am Mittwochabend vor dem Ausschuss für öffentliche Ordnung: „Mein Stellvertreter gibt sein Amt bereits in diesem Herbst auf und macht Platz für zwei neue Stellvertreter.“
Gleitender Führungswechsel
Diese beiden Vertreter wolle er, Temmann, bis zum Erreichen seines Endes der dritten Amtszeit als Wehrführer im Jahre 2025 gut einarbeiten. „Einer von ihnen wird dann voraussichtlich der Wehrführer, der andere sein Stellvertreter. Das ist der Plan“, so der Feuerwehrchef. Kandidaten gebe es bereits für die beiden Ämter. Der Ausschuss nahm diese langfristige Vorbereitung wohlwollend zur Kenntnis.
Zuvor hatte Temmann dem Ausschuss, der im kleinen Sitzungssaal des Stadthauses tagte, den Jahresbericht 2022 mit einer Fülle von Informationen vorgestellt. Nachdem er die Struktur der Wehr präsentiert und auf Personalprobleme eingegangen war, gab er eine Übersicht über die Einsätze im abgelaufenen Jahr.

Viele Einsätze im Dezember
„Eine Erschreckend hohe Zahl an Alarmierungen mit 63 Einsätzen“ habe der Dezember 2022 parat gehalten. Ein Grund: Mehrere Kaminbrände, weil Hausbesitzer offenbar wegen der Energiekrise alte Feuerstellen in Betrieb genommen haben.
Ein Einsatz, „der sich uns eingebrannt hat“, so Temmann, sei am 10. Oktober passiert. Am Heitkamp brannte ein Haus, in dem laut Nachbar ein gehbehinderter Mann lebte. „Wir konnten ihn schwer verletzt in letzter Sekunde retten, drei Minuten nach dem Eintreffen“, sagt Temmann. Heute geht es dem Mann wieder ganz gut, habe er gehört.

Zahl der Einsätze verdoppelt
Die Wehr muss zu immer mehr Einsätzen pro Jahr ausrücken. Waren es vor zehn Jahren noch 286, habe sich diese Zahl mit 556 in 2022 verdoppelt, sagt der Wehrführer. Fordernd war unter anderem eine angekündigte Sturmfront, die über drei Tage, vom 17. bis 19. Februar, in Werne wütete. Zu 40 Einsätzen wurden die Feuerwehr-Männer und -Frauen gerufen.
„Ich bin sehr stolz auf meine Kameradinnen und Kameraden, die sich zum Teil Resturlaubstage genommen haben, um einsatzbereit zu sein“, sagt Temmann. 70 Leute hätten die Einsätze abgearbeitet, die allesamt „gut beherrschbar waren“. Bürgermeister Lothar Christ habe dieses besondere Engagement „besonders gewürdigt und einen Präsentkorb überreicht.“
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