Karina Psoch freut sich über großzügige Spenden für ihre Fair-Teiler-Station in Stockum. Im Sommer 2018 zeigte sie zum Start von Foodsharing in Werne, wie man Lebensmittel vor der Mülltonne retten kann. © Andrea Wellerdiek

Foodsharing in Werne

Happy End beim Foodsharing Werne: Kistenspenden rühren Initiatorin zu Tränen

Sie tut Gutes und muss sich dennoch ärgern: Karina Psoch rettet Lebensmittel und verteilt sie. Immer wieder wurden Transport-Kisten gestohlen. Nun tat jemand der Initiatorin von Foodsharing in Werne etwas Gutes.

von Andrea Wellerdiek

Werne, Stockum

, 25.12.2020 / Lesedauer: 3 min

Das Foodsharing ist für Karina Psoch (40) eine Herzensangelegenheit. Die Lebensmittel, die eigentlich in der Tonne landen würden, retten sie und ihre Mitstreiter, um sie an andere Bürger zu verteilen. In sogenannten Fair-Teiler-Stationen können sich alle Interessenten an Obst, Gemüse, Nudeln, Süßigkeiten oder was auch immer in den Boxen liegt, bedienen. Allerdings wurden zuletzt nicht nur die Lebensmittel mitgenommen.

„Ich opfere meine Zeit und biete alles kostenlos an. Trotzdem sind ständig wieder Kisten verschwunden. Das ist nicht Sinn der Sache. Das ist einfach nur noch nervig“, erklärte Psoch kurz nachdem schon wieder eine Kiste aus ihrer Fair-Teiler-Station in der Brucknerstraße in Stockum mitgenommen wurde. Die Einwegkisten seien sehr praktisch für den Transport der Lebensmittel.

Initiatorin von Foodsharing in Werne hat ans Aufhören gedacht

Weil die Kisten aber immer weniger wurden, hat Psoch beschlossen: Wenn sie keine mehr hat, hört sie auf mit dem Foodsharing, das sie im Sommer 2018 als Foodsharing-Botschafterin erstmals nach Werne geholt hat. Diese Mahnung und die Berichterstattung über die letzte verschwundene Kiste sorgten nicht nur im sozialen Netzwerk Facebook für positive Zusprüche, sondern auch für eine überraschende Spende.

„Ein netter Unternehmer aus Werne hat acht Klappkisten gespendet“, erzählt Karina Psoch am Montag (21. Dezember). „Ich war total perplex und positiv überrascht. Ich und meine Mitstreiterinnen waren zu Tränen gerührt.“ Neben dem großzügigen Spender, der nicht namentlich erwähnt werden möchte, habe es auch eine Privatperson gegeben, die eine Kiste gegeben hat.

Nun denkt die 40-Jährige nicht mehr ans Aufhören. Sie möchte weiterhin Lebensmittel retten und diese andere Menschen verteilen. „Wegen so etwas Blödem lasse ich mich nicht unterkriegen“, sagt die Wernerin, die Foodsharing wie die anderen Mitstreiterinnen in der Lippestadt ehrenamtlich betreibt.

Die Spenden haben Karina Psoch ein Happy End beschert, nachdem sie sich sehr über die unbelehrbaren Personen geärgert hat, die die Kisten mitgenommen und nicht wieder zurückgebracht hatten. Dass die Kisten zum Eigentum der jeweiligen Fair-Teiler-Station gehören, haben die Verantwortlichen immer wieder an den Stationen an sich und auf der Facebook-Seite erklärt.

Dennoch griffen einige Personen nicht nur bei den Lebensmitteln zu, sondern nahmen auch die Kiste mit, in denen Obst und Gemüse lagen. Die Spenden der neuen Kisten, die Karina Psoch als „schönes Weihnachtsgeschenk“ bezeichnet, sind zurzeit noch wichtiger, weil die Lebensmittel-Retter auch Artikel abholen, die zurzeit nicht an die Tafel gegeben werden können. Denn die Ausgabestellen der Tafel sind im Lockdown geschlossen.

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