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Lebensmittel vor der Tonne retten: Foodsharing-Netzwerk sucht Helfer in Werne
Foodsharing
Kostenloses Obst und Gemüse können Foodsharer bei abendlichen Abhol-Aktionen abstauben. Doch obwohl es etwas geschenkt gibt, mangelt es der Foodsharing-Gruppe in Werne an Helfern.
Kiloweise Obst und Gemüse wird jeden Tag in Werne weggeworfen. Um das zu verhindern, gibt es Foodsharing: Die Foodsaver, also Essensretter, besuchen die Supermärkte in den Abendstunden und holen die Waren ab, die nicht mehr verkauft werden können. Das kostet sie nichts und ist genau so schnell erledigt wie ein normaler Einkauf.
Dennoch sucht das Netzwerk händeringend Helfer in Werne. Die 15 Aktiven müssen gelegentlich von Kollegen aus der Umgebung unterstützt werden, weil sie mit den Abholungen nicht mehr hinterher kommen. Wer sich als Foodsaver anmeldet, sei laut Koordinatorin Karina Psoch (39) nicht verpflichtet, regelmäßig Gemüse zu retten. Ob dreimal die Woche oder einmal im Monat stünde den Helfern offen.
Wenig Aufwand für viel Gemüse
Es ist ein Aufwand von rund 30 Minuten: Die Foodsaver betreten den Supermarkt und bekommen die zu rettenden Waren überreicht. Die müssen daraufhin aussortiert werden, denn nicht alle Waren sind noch genießbar. Bei einer Abholung kommen bis zu 30 Kilo Obst und Gemüse zusammen.

Übrig gebliebenes Obst und Gemüse landen in den "Fair-Teiler"-Kisten in der Hermann-Löns-Straße 31 und in der Brucknerstraße 24 in Stockum. © Mandy Schlüsener
Dadurch, dass die Tafeln zur Zeit geschlossen sind, hat das Foodsharing-Netzwerk noch mehr zu tun. Die Abholer dürfen so viel behalten und an Freunde und Verwandte weitergeben, wie sie möchten. Der Rest landet in den „Fair-Teiler“-Kisten in Werne und Stockum. Daran können sich alle Bürger ohne Voranmeldung bedienen.
Helfer werden dringend benötigt
Zehn bis fünfzehn weitere Helfer wünscht sich die Werner Foodsharing-Gruppe. Welche Supermärkte an der Aktion beteiligt sind, darf die Koordinatorin nicht verraten. Lediglich Rewe Symalla möchte genannt werden. In einem der Supermärkte gäbe es neben Obst und Gemüse manchmal Milchprodukte.

Foodsharer Sabrina Berloger und Karina Psoch sorgen dafür, dass weniger Lebensmittel in Werne weggeworfen werden müssen. 15 Foodsharer sind in Werne bislang aktiv. © Foodsharing
Gerade nun in Zeiten von Kurzarbeit und geschlossenen Tafeln sei das Foodsharing eine gute Möglichkeit, um sich gesund zu ernähren. Die Abholung der Waren erfolgt in der Regel zwischen 17 und 18.30 Uhr und sei daher kein Problem für Berufstätige. Einen Führerschein braucht man für die Abholung nicht zwangsläufig - die Waren können auch mit dem Fahrrad abgeholt werden.
Anmeldung erfolgt online
Psoch sei durch Bekannte aus Berlin auf das Netzwerk aufmerksam geworden. Kurz darauf schloss sie sich zunächst dem Foodsharing-Bezirk in Kamen an und ist seit 2018 „Botschafterin“, also Koordinatorin der Foodsharer in Werne. Interessierte können sich auf der Homepage des Foodsharing-Netzwerkes (www.foodsharing.de) anmelden.
Dort gibt es ein kleines Quiz, in dem man beweisen muss, dass man sich die Infos auf der Website durchgelesen hat. Hat man sich seinem Bezirk zugeordnet, werden drei Probe-Abholungen vereinbart. Wenn das klappt, bekommt man einen Foodsharing-Ausweis und kann damit selbstständig Waren abholen. „Wir haben auch eine Rentnerin im Team. Mitmachen kann jeder“, betont Psoch.
Geboren in Hamm, dann ausgezogen in die weite Welt: Nach ausgiebigen Europa-Reisen bin ich in meine Heimat zurückgekehrt und berichte nun über alles, was die Menschen in der Gegend gerade bewegt.
