FDP in Werne fordert erneut kostenloses Parken - diesmal wegen der Corona-Krise
Parken in Werne
Wenn es nach dem Willen der FDP geht, dann darf in der Werner Innenstadt bald grundsätzlich kostenlos geparkt werden. Ein Vorstoß, mit dem die Partei in der Vergangenheit bereits gescheitert war.

Parken sollte in der Werne Innenstadt nach Ansicht der FDP grundsätzlich kostenlos sein - zumindest für die Zeit der Corona-Krise. © Jens Ostrowski (Archiv)
Das Thema Parken ist in Werne - sagen wir mal so - kein positiv besetztes. Und es hat nun erneut die Politik auf den Plan gerufen. Die FDP hatte zuletzt im November 2019 eine „grundlegende Reform der Parkraumbewirtschaftung“ gefordert. Konkret bedeutete das: eine Abschaffung der Parkgebühren in der Werner Innenstadt. Bereits vier Jahre zuvor waren die Liberalen mit einem solchen Vorhaben gescheitert.
Und nun, im Jahr 2020, nehmen sie einen neuen Anlauf. Diesmal hat die Partei allerdings ein zusätzliches Argument in der Hinterhand: die Corona-Krise. Genauer gesagt die Auswirkungen, die diese für den lokalen Handel mit sich bringt. Die FDP fordert diesmal eine „Aussetzung der Parkgebühren für die Zeit der Corona-Beschränkungen zur Belebung der Innenstadt“.
Unterstützung des Werner Handels als Herzensangelegenheit
Die Corona-Krise sei für alle Bürger mit starken Einschränkungen verbunden, heißt es in dem Antrag. Kontaktbeschränkungen und finanzielle Einbußen träfen jeden. Und da ja inzwischen die Geschäfte in der Innenstadt, Frisöre und Gastronomen wieder öffnen dürften, müsse die Zielsetzung der Politik doch eigentlich klar sein: „Ziel der Politik muss es sein, dies so attraktiv wie möglich zu gestalten, um die Innenstadt zu stärken. Die Unterstützung des Einzelhandels sollte allen am Herzen liegen.“
Gerade in der aktuellen Situation könne „die Dauer eines Einkaufs in der Innenstadt oft nur schwer abgeschätzt werden, da Wartezeiten unvermeidbar sind“. Daher fordern die Liberalen „eine Aussetzung der Parkraumbewirtschaftung für diese Zeit, zum Beispiel bis zum 31.12.2020“.
Städte wie Lünen und Düsseldorf als Vorreiter?
Mit einem solchen Vorgehen würde Werne keineswegs eine Vorreiterrolle einnehmen, sondern vielmehr dem Beispiel anderer Städte folgen. Es genügt bereits ein Blick in die Nachbarschaft, etwa nach Lünen. Dort kann schon seit Beginn der Corona-Krise kostenlos geparkt werden. Und die Stadt möchte nach eigenen Angaben auch fürs Erste bei dieser Regelung bleiben.
Das sogenannte „Parkraumbewirtschaftungskonzept“ hatte in der jüngeren Vergangenheit in Werne immer wieder für Unmut gesorgt. Im Herbst 2019 hatte etwa Geschäftsmann Wolfgang Klinge das Konzept als Mitgrund dafür genannt, dass er sein Geschäft „Le Sac“ in der Bonenstraße schließen musste.
Weil die Kunden nach dem aktuellen Parkgebühren-Modell bereits im Vorfeld die Dauer ihres Innenstadtbesuchs hätten festlegen müssen, bliebe keine Zeit für spontane Ideen, ungeplantes Shopping oder Restaurantbesuche, hieß es. Klinge hatte zuvor als Alternative eine Park-Flatrate für zwei Euro pro Tag gefordert.