Die Atmosphäre in der Kita Jona in Werne hat sich deutlich verbessert, seit es personelle Konsequenzen gab, berichtet eine Mutter, die im Elternrat der Kita ist. Nachdem Vorwürfe der Misshandlung bekannt geworden sind, wurde eine Erzieherin suspendiert.

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Nach Suspendierung einer Erzieherin der Kita Jona: „Die Verbesserung ist spürbar“

rnKita in Werne

Nach den Vorwürfen der Misshandlung wurde eine Erzieherin der Kita Jona in Werne suspendiert. Seitdem habe sich die Atmosphäre in der Kita deutlich verbessert, berichtet ein Mitglied des Elternrates.

von Andrea Wellerdiek

Werne, Stockum

, 05.10.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nachdem schwere Vorwürfe erhoben worden waren, gab es personelle Konsequenzen in der Kita Jona in Werne-Stockum. Gegen eine Erzieherin laufen Ermittlungen wegen psychischer Misshandlung und Körperverletzung. Die Mitarbeiterin wurde Anfang September suspendiert. Zudem wird die Kita-Leiterin Gabriele Kleiner ersetzt. Einige Eltern hatten im Vorfeld zudem Beschwerden über pädagogisches Handeln und fehlende Kommunikation geäußert.

Seitdem der Kita-Träger, der evangelische Kirchenkreis Hamm, personelle Konsequenzen gezogen hat, sei eine Verbesserung in der Kita deutlich spürbar. „Es ist eine andere, freundlichere und lockere Atmosphäre. Die Kinder werden jetzt herzlich begrüßt und nett empfangen. Und es wird mehr mit den Kindern gemacht. Es wird gebacken und gebastelt“, erzählt Sabrina Schachtschneider (32), die seit zwei Kita-Jahren im Elternrat der Kita Jona ist.

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Vorher sei der Umgang mit der nun suspendierten Erzieherin angespannt gewesen. „Es war schwierig. Wir mussten uns viel erfragen und wurden manchmal schräg angeguckt. Dann hieß es, dass sie sich drum kümmern würde. Und dann wurde sich aber nicht darum gekümmert“, berichtet Schachtschneider.

Zudem sei der Umgang mit den Kindern nicht immer freundlich gewesen. „Manchmal haben sich die Kinder auch gelangweilt. Sie mussten manchmal lange warten, bis die Mama kommt und sie abholt. Jetzt ist es so, dass man als Mutter warten muss, weil die Kinder noch draußen spielen. So soll es sein im Kindergarten“, erzählt die Mutter.

Tochter geht wieder gern in Kita Jona

Sie hofft, dass der Ruf der Kita nicht nachhaltig geschädigt wird und die verbesserte Atmosphäre beibehalten wird. Auch ihre Tochter geht nun wieder gern in den Kindergarten. Allerdings nicht in den anderen Gruppenraum. In dem angrenzenden Nebenraum habe auch sie beängstigende Situationen miterlebt. Dort soll die Erzieherin nach mehreren übereinstimmenden Aussagen fünf Kinder psychisch misshandelt haben.

Sogar der Vorwurf der Körperverletzung steht im Raum. Die Erzieherin soll den Kindern Geistergeschichten erzählt haben. Als sie Angst bekommen haben, hat sie die Mädchen und Jungen offenbar nicht aus dem Raum gelassen. Das Ganze sei in im Dunkeln passiert, wie die Kinder ausgesagt haben.

In dem Nebenraum gibt es laut Schachtschneider vier kleine Fenster. „Der Raum ist recht düster. Da muss eine neue Beleuchtung rein“, sagt die 32-Jährige. Ob das Zimmer tatsächlich von der Erzieherin bewusst abgedunkelt wurde und dort Geistergeschichten erzählt worden sind, ist unklar. Fünf Kinder hatten dies ihren Eltern unabhängig voneinander erzählt. „Wir glauben unseren Kindern. Unser Kinderarzt sagt auch, dass sich Kinder in diesem Alter so etwas nicht ausdenken können“, sagt die 32-Jährige.

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