Der Satz „Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir“ - die Umkehr eines Ausspruchs des römischen Philosophen Seneca - wird gern verwendet, um auszudrücken, dass das, was man in der Schule lernt, wichtig fürs Leben sei. Das Anne-Frank-Gymnasium (AFG) Werne hat sich auf den Weg gemacht, sogar die Zukunft der Welt zu verändern. Im Rahmen der schulischen Möglichkeiten. Und die sind gestiegen.
Am 25. September wurde das AFG zum ersten Mal als „Schule der Zukunft“ (SdZ) ausgezeichnet. Schulleiter Marcel Damberg, die Heike Hengelbrock, Koordinatorin für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und die Schüler Lennard Linnenlücke und Jannis Lüttmann (EF) nahmen die Auszeichnung bei der Auszeichnungsfeier im Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung in Siegen entgegen. Aus der Elternschaft wurden sie von Kirsten Weidemann unterstützt.
„Unsere Aktivitäten im Bereich Bildung für Nachhaltige Entwicklung wurden mit dem Erreichen der Stufe 2 belohnt: Mit dem Grünen Klassenzimmer über die Einbindung unserer Kooperationspartner bis zur Aktivierung der gesamten Schülerschaft beim Stadtradeln und den BNE-Projekttagen und vielen weiteren Aktivitäten im und außerhalb des Unterrichts sind wir auf einem guten Weg, BNE als integralen Bestandteil in unserer Schulkultur zu verankern“, teilt Heike Hengelbrock mit.
Oliver Bellaire vom BNE-Regionalzentrum für den Kreis Unna - Waldschule Cappenberg - habe sich mit der Schule gefreut, dass das AFG bereits bei seiner ersten Bewerbung die SdZ-Auszeichnungsstufe 2 erreichen konnte und somit zur Zeit die einzige Schule im Kreis Unna mit dieser Auszeichnungsstufe ist.
„Entwicklungspotenzial für die zukünftige BNE-Arbeit ist gegeben, sodass wir zum Beispiel als Teil des neu gegründeten regionalen Netzwerks Schule der Zukunft - Lippe - Seseke Aktionen mit weiteren Schulen im Umkreis der Ökologiestation Kreis Unna abstimmen und Synergien nutzen können“, führt Heike Hengelbrock aus.

Das Landesprogramm „Schule der Zukunft“ (SdZ) wurde von den für Schule und Umwelt zuständigen Ministerien des Landes NRW initiiert und wird durch sie gefördert, heißt es auf der Homepage des Programms https://www.sdz.nrw.de. Es begleite Schulen dabei, BNE für die eigene Unterrichts- und Schulentwicklung zu entdecken und zu nutzen. Schulen, außerschulische Bildungspartnerinnen und -partner sowie Kitas bilden zusammen mit den Ansprechpersonen des Landesprogramms „eine große SdZ-Familie, die sich gegenseitig bei ihren BNE-Aktivitäten unterstützt“, heißt es weiter. Mit der Bewerbung für eine Auszeichnung als „Schule der Zukunft“ oder „Netzwerk der Zukunft“ können Schulen und Netzwerke ihr BNE-Engagement sichtbar machen.
Welche Folgen hat es, wenn wir Bio-Produkte kaufen oder mit dem Auto zur Arbeit fahren – für die Umwelt, aber auch für Gesellschaft und Wirtschaft? Was können wir tun, um Armut und Hunger zu beenden? Wie können alle Menschen in Frieden und einer intakten Umwelt gemeinsam auf der Erde leben – heute, aber auch in Zukunft? Solche Fragen stehen laut der Homepage im Mittelpunkt von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).
BNE sei ein Konzept mit einem umfassenden Bildungsverständnis, ist auf der Homepage weiter zu lesen. Sie befähige Menschen jeden Alters zu einem zukunftsfähigen Denken und Handeln. BNE versetze jeden Einzelnen in die Lage, die Auswirkungen seines eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen. Dadurch können alle Menschen eigenverantwortliche, zukunftsfähige Entscheidungen treffen – für sich ebenso wie ihre Gesellschaft und die Menschheit weltweit.