Energiesparen in Werne Stadtverwaltung legt lange Liste mit Maßnahmen vor

Schnelles Energiesparen? Projektliste der Verwaltung bietet kaum Spielraum
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Energiesparen ist nach wie vor das Gebot der Stunde. Das gilt auch für Kommunen. Wernes Ratspolitiker hatten der Verwaltung daher im Februar einen klaren Auftrag gegeben: Geplante Projekte, die zu einer relevanten Energieeinsparung und damit auch zu einer finanziellen Entlastung der Stadt führen, sollten nach Möglichkeit noch in diesem Jahr realisiert werden - auch wenn sie eigentlich erst für die Folgejahre vorgesehen waren. Im Gegenzug könnten andere Projekte, die eigentlich für 2023 geplant waren, auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden, hieß es.

Doch ganz so einfach scheint die Sache dann doch nicht zu sein, wie in der Sitzung des Ausschusses für den Kommunalbetrieb Werne (KBW) am Dienstag (14. März) deutlich wurde. Dort legte die Verwaltung nämlich eine entsprechende Prioritätenliste vor. Das Ergebnis: An den bisherigen Planungen lässt sich kaum rütteln.

Kein Sparen von Energie

Allein im Bereich des Gebäudemanagements hat der KBW mehr als 50 Maßnahmen geprüft. Lediglich in drei Fällen wäre eine Verschiebung aus Sicht der Verwaltung möglich beziehungsweise sinnvoll. Das betrifft die für 2023 geplante Sanierung der Lehrertoiletten an der Kardinal-von Galen Schule sowie Renovierungsarbeiten in der Marga-Spiegel-Sekundarschule.

Maßnahmen, die zwar Geld kosten (zusammengerechnet 34.000 Euro), aber keine Energie sparen. Anders als beispielsweise das Umrüsten der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik für 200.000 Euro.

Kein Geld für Plan-Abweichungen

Beim Blick auf die für 2023 vorgesehenen Instandhaltungsmaßnahmen kommt die Verwaltung zu dem Schluss: „Aus zwingenden statischen, gesetzlich vorgeschriebenen, wartungs-, förder-, brandschutz- oder anderen technischen Gründen kann die Priorisierung im Wesentlichen nicht geändert werden.“ Auch ein Vorziehen der ab 2024 geplanten „energiekostenrelevanten Maßnahmen“ ist kaum realistisch.

So sei beispielsweise die Umrüstung der Beleuchtung auf LED-Technik am Anne-Frank-Gymnasium nur sinnvoll, wenn zugleich die abgehängten Decken und auch die dazwischen liegenden, technischen Gebäudeausrüstungsanlagen (Lüftung, Elektro, Brandschutz, etc.), die abgängig und teils irreparabel sind, erneuert würden. Für eine schnelle Umsetzung der Maßnahmen gibt es aktuell aber gar keine ausreichenden Haushaltsmittel.

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Der Argumentation des KBW folgten auch die Ausschussmitglieder - jedoch nicht kommentarlos. So gab etwa Christian Thöne (FDP) zu bedenken: „Wir sagen den Bürgern, sie sollen sparen, fangen aber selbst nicht damit an.“ Das Ergebnis einer recht kurzen Debatte: Alles bleibt so, wie zuletzt im Wirtschaftsplan vorgesehen. Auch mit Blick auf die Kardinal-von Galen Schule und die Marga-Spiegel-Sekundarschule.