Energiekrise im Schwimmbad Solebad hat Sparkurs längst beendet – bis auf eine Ausnahme

Solebad hat Sparkurs längst beendet – bis auf eine Ausnahme
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Verschiedene Hallenbäder haben bereits die Temperaturen wieder erhöht, lautete eine Schlagzeile aus den vergangenen Tagen. Das liegt an den gut gefüllten Gasspeichern sowie den gesunkenen Preisen. Für das Solebad Werne ist diese Nachricht kalter Kaffee. „Wir sind Ende Dezember bereits zur Normalität zurückgekehrt“, sagt Badleiter Jürgen Thöne auf Anfrage der Redaktion. Bis auf eine Ausnahme.

Überhaupt: Die Anforderung, Gas einzusparen, hat das Solebad Werne weniger durch einen generellen Dreh an der Temperatur-Schraube gelöst. Stattdessen hat es ein Mittel angewandt, „das uns viele Kilowattstunden Heizenergie eingespart hat“, sagt Thöne. Das allerdings auch zu spürbaren Einnahme-Verlusten geführt hat. Das Bad hat die jährliche sogenannte Revisionszeit rund um Sim-Jü im vergangenen Herbst von zehn Tagen auf vier Wochen ausgedehnt.

Solebad: Vier Wochen Schließung

„Diese Maßnahme hat in der Tat viel Gas eingespart, allerdings hat sie uns auch weniger Einnahme beschert“, sagt der Badleiter. Ein weiterer Spar-Faktor sei das frühzeitige Ende der Freibad-Saison gewesen. Der heiße Sommer habe dafür gesorgt, dass das Sportbecken nicht mehr künstlich aufgeheizt werden musste. „Als das Wetter schlechter wurde, haben wir das Freibad geschlossen und mussten demnach auch kein Gas zum Heizen einsetzen.“

Bei den Temperatur-Absenkungen sei man im Herbst 2022, als die Energiekrise ganz frisch war und niemand die Entwicklung voraussagen konnte, vorsichtig vorgegangen. „Wir haben uns am unteren Rande der DIN-Empfehlungen bewegt und die Temperaturen nur leicht gesenkt.“ Es sei ein schwieriger Spagat zwischen den Anforderungen des Energiesparens und dem Komfortbedürfnis der Bade- und insbesondere der Solegäste.

In einem der Ruhebereiche des Solebades sowie in der Gastronomie bleiben die schmucken Gas-Kamine abgeschaltet.
In einem der Ruhebereiche des Solebades sowie in der Gastronomie bleiben die schmucken Gas-Kamine abgeschaltet. © Jörg Heckenkamp (A)

Geringe Temperatur-Senkungen

In der Regel seien die Wassertemperaturen nur um ein oder zwei Grad gesenkt worden. In der Textilsauna zeigte das Thermometer statt 80 eine Zeit lang nur 75 Grad. Doch bereits Ende Dezember, als die Gasmangel-Lage sich deutlich entspannt hatte, sei das Bad wieder zu seinen Ursprungs-Temperaturen zurückgekehrt.

Dieser Spagat zwischen Sparen und Spa-Freude sei dem Solebad Werne gut gelungen, meint Jürgen Thöne. „Wir haben im Dezember und im Januar, obwohl es zum 1. Januar 2023 eine Eintrittspreis-Erhöhung gab, hervorragende Besucherzahlen verzeichnet.“ Ein Tag im Januar sei mit 1636 Besuchern sogar der zweistärkste Winter-Besuchstag in der Geschichte des neuen Solebades gewesen.

Die Gas-Kamine bleiben kalt

Thöne betont, dass man selbstverständlich die Energiekrise weiter beobachte und bei Bedarf wieder Einsparungen vornehme. Eine Gas-Bremse bleibt allerdings im Solebad in Kraft. Thöne: „Die beiden Gas-Kamine im Ruheraum und der Sole-Gastronomie bleiben aus.“

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