
© Jörg Heckenkamp (A)
Elektronische Anzeigetafel gegen Raser zieht um - und funktioniert jetzt sogar
Tempolimit
Die Posse um die Anzeigetafel an der Lohstraße ist vorerst beendet. Die Tafel hängt nun an anderer Stelle - und funktioniert sogar. Aber nicht nur deswegen ist man bei der Stadt zuversichtlich.
Das kuriose Kapitel „Dialog-Display“ an der Lohstraße ist vorerst beendet. Denn die elektronische Anzeigetafel, die zu schnelle Verkehrsteilnehmer ausbremsen sollte, ist laut Angaben der Stadt mittlerweile abmontiert und „umgezogen“.
„Wir haben inzwischen auch eine zweite Tafel. Eine hängt jetzt pünktlich zum Schulstart an der Wiehagenschule, die andere an der Uhlandschule“, erklärte Tiefbauamtsleiter Adrian Kersting auf Anfrage unserer Redaktion.
Tafel funktionierte nie
Einen bleibenden Eindruck hat das Display an der Lohstraße während seines dreiwöchigen Einsatzes allerdings nicht hinterlassen. Im Gegenteil. Die digitale Tafel, die Verkehrsteilnehmer entweder mit einem leuchtenden grünen „Danke“-Schriftzug für ihr Verhalten belohnen oder durch einen roten „Langsamer“-Schriftzug ermahnen sollte, funktionierte nicht. Überhaupt nicht. An keinem einzigen Tag.
„Ich fahre dort schon gar nicht mehr lang, weil ich mir das Grauen nicht antun möchte“, sagte Thorsten Swat von der Initiative „Lebendige Spielstraße“ kürzlich im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Initiative hatte mehrfach darauf hingewiesen, dass das Display nicht funktioniert. Allerdings ohne Erfolg. „Es kann ja nicht so lange dauern, einen Akku zu laden. Falls es denn überhaupt daran liegt“, so Swat.
Fehler beim Programmieren
Laut Adrian Kersting war das jedoch nicht das Problem. Da die Tafel eigentlich nicht für einen verkehrsberuhigten Bereich wie die Lohstraße mit der vorgeschriebenen Schrittgeschwindigkeit ausgelegt sei, habe man den Messbereich mittels USB-Stick umprogrammieren müssen. Und dabei sei es wohl zu einem größeren technischen Fehler gekommen.
„Den konnten wir leider nicht so schnell beheben“, so Kersting. An ihrem neuen Standort funktioniere die Tafel nun allerdings wieder. „Außerdem haben wir durch die zweite Tafel jetzt mehr Flexibilität. Das hilft uns, da wir den Standort der Tafeln zukünftig ja öfter wechseln wollen.“
Schablonen für Spielstraßen sind da
Eine weitere gute Nachricht: Inzwischen sind bei der Stadt auch die Schablonen für die Spielstraßen-Piktogramme eingetroffen. Geplant ist, dass die Mitglieder der Initiative diese in Eigeninitiative auf die Fahrbahn bringen. „Das war der Wunsch der Mitglieder. Und es hat ja auch eine besondere Wirkung“, so Kersting.
Bei einem gemeinsamen Gespräch wollen Stadt und Initiative im September über die künftigen Einsatzorte der Tafeln entscheiden. Aber auch weitere Maßnahmen zur Temporeduzierung dürften dann auf dem Plan stehen. „Wir haben uns jedenfalls schon einige ausgewählte Baugebiete angeschaut und uns beraten lassen“, so Thorsten Swat. Und dabei dürfte es nicht nur um Piktogramme und Tafeln gegangen sein
Geboren 1984 in Dortmund, studierte Soziologie und Germanistik in Bochum und ist seit 2018 Redakteur bei Lensing Media.
