Schatz aus dem Keller: Eintracht Werne übergibt Stadtmuseum eine echte Rarität

Museum

Manchmal schlummern in alten Kellerräumen noch echte Schätze. Das hat man auch bei Eintracht Werne festgestellt. Ein solches Schätzchen hat der Verein nun dem Stadtmuseum übergeben.

Werne

, 27.04.2022, 15:30 Uhr / Lesedauer: 2 min
Mehrere Menschen halten eine alte Fahne.

Museumsleiterin Dr. Constanze Döhrer nahm die fast 100 Jahre alte Fahne von Iris Kalinowski (r.) sowie Robin Böcker und Heinz Meinke von Eintracht Werne entgegen. © Felix Püschner

Fein säuberlich gestickt und umrahmt von hübschen Ornamenten ist der Schriftzug „Arbeiter Turn- und Sportverein Werne Evenkamp“ auf dem großen roten Stück Stoff zu lesen. Dazu die Jahreszahlen 1927 und 1929. Wobei nicht wirklich klar ist, was letztere Zahl dort eigentlich zu suchen hat. Denn der ATV, der anschließend den Namen VfL Werne erhielt, wurde tatsächlich bereits 1927 gegründet.

Daran bestehe kein Zweifel, sagt Iris Kalinowski. Es habe zwar schon kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs Versuche gegeben, in Evenkamp eine Sportgemeinschaft zu bilden - gelungen sei dies allerdings nicht. Weder 1918 noch 1921 und 1923. Kalinowski ist Kassiererin bei Eintracht Werne 27/62. Dem Verein also, zu dem 2007 der VfL Werne und die BSG Rother fusionierten. Ziemlich viele Zahlen und Namen also. Sie deuten sowohl auf die Tradition als auch auf die Veränderungen des Sports im Evenkamp hin. Die Fahne ist ein Stück Geschichte - wie gemacht für ein Museum.

Fahne lag viele Jahre im Archivkeller von Eintracht Werne

Lange Zeit lag sie zusammengerollt im Archivkeller des Vereins. „Für unser Vereinsheim war sie zu groß. Sie war aber auch zu schade für den Keller. Deswegen haben wir uns mit dem Stadtmuseum abgesprochen“, erklärt Kalinowski. Museumsleiterin Dr. Constanze Döhrer musste bei so einem Angebot nicht lange überlegen: „Solche Dinge sind echte Schätze. Die Fahne ist in einem wirklich guten Zustand. Und sie macht den gesellschaftlichen Stellenwert des Sports deutlich.“

Aus diesem Bereich habe man sonst hauptsächlich Urkunden. Und die sind natürlich weitaus weniger spektakulär als eine große Fahne. Ein Platz in der Dauerausstellung des ersten Obergeschosses ist für das Schmuckstück folglich bereits reserviert. Dessen „Rückseite“ kann sich übrigens ebenfalls sehen lassen. Sie besteht aus grünem Stoff, auf dem eine laufende Sportlerin zu sehen ist, umringt von dem Schriftzug „Übung stählt die Kraft - Kraft ist, was Leben schafft“ - und das ganz ohne irritierende Zahlen.

Eine Fahne.

So sieht die Fahne von der anderen Seite aus. © Felix Püschner