Ein Jahr Gärtnerei Stadtgemüse in Werne So lief die Ernte bisher

Gärtnerei Stadtgemüse öffnet die Türen und lädt zur Führung
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Der Start in die Erntesaison sei schwierig gewesen, doch inzwischen laufe es sehr gut, sagt Laurin Liekenbrock (30). Seit einem knappen Jahr hat er auf der Neue Kampstraße in Werne eine Ackerfläche gepachtet, um dort mit seiner Gärtnerei Stadtgemüse solidarische Landwirtschaft zu betreiben und Haushalte mit frischem Gemüse zu versorgen.

„Das Frühjahr war extrem nass, es gab sehr viele Niederschläge. Deshalb konnten die Böden kaum bearbeitet werden und es hat sich fünf Wochen hinausgezögert, bis wir endlich anbauen konnten." Doch den verspäteten Start hätten sie nun aufgeholt, so Liekenbrock. „Wir haben schöne Ernten, auch die Verbraucher sind begeistert und teilen untereinander ihre Rezepte." Gurken, Zucchini, Brokkoli und Blumenkohl seien derzeit besonders wüchsig. Die warmen Temperaturen würden diesen Gemüsesorten guttun.

Die Wetterbedingungen und der Klimawandel machen ihm aber trotzdem Sorgen. „Es fordert uns schon heraus. Die Extreme nehmen zu. Es ist auch manchmal Glück, wo Regen oder Hagel herunterkommt."

Laurin Liekenbrock steht mit Anna Kristina Brämswig auf dem Acker.
Laurin Liekenbrock versorgt 100 Haushalte in Werne und Umgebung mit eigens angebauten Gemüse und Kräutern. © Goldstein

Gärtnereiführung am Freitag

Am Freitag (30. Juni) lädt er um 17 Uhr zu einer Gärtnereiführung ein. Treffpunkt ist das Gelände der Gärtnerei Stadtgemüse gegenüber der Neue Kampstraße 37 in Werne-Stockum.

Mittlerweile würden 100 Haushalte in Werne und Umgebung für einen monatlichen Beitrag viele verschieden Sorten Gemüse und Kräuter von der Gärtnerei beziehen, heißt es in einer Mitteilung. Einige Verbraucher würden sich sogar an der Arbeit beteiligen und bei der Ernte am Morgen mithelfen. Weiter schreibt die Gärtnerei in ihrer Mitteilung: „Jeden Freitag kommen die Ernteteiler zu uns nach Stockum auf den Acker, um ihre Ernten abzuholen"

Neue Bieterunde findet im Herbst statt

Im Gespräch mit der Redaktion sagt Liekenbrock: „Wir wollen das zum Anlass nehmen um den Leuten zu zeigen, wie unsere Arbeit hier funktioniert und was sich seit dem Start getan hat." Gerade für Neueinsteiger sei das ein interessanter Einblick. Auch auf „Besonderheiten" soll am Freitag eingegangen werden. „Wie harken wir? Wie funktioniert Ökolandbau?", nennt der 30-Jährige die Fragestellungen, die den Besuchern am Freitag beantwortet werden sollen.

Die verfügbaren Kapazitäten seien derzeit ausgeschöpft. Die letzten Ernteanteile seien im Frühjahr vergeben worden und darauf habe man nun auch die Anbaumenge festgelegt. Im Herbst findet dann wieder eine „Bieterrunde" statt, in der die kommende Saison ab März 2024 geplant und neue Anteile vergeben werden sollen. „Wir werden im Spätsommer eine Bilanz ziehen und im Herbst dann vielleicht auch ein paar Anteile mehr als bisher vergeben".

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