Ein fester Kern von Marktbeschickern in Werne So setzt sich der Wochenmarkt zusammen

Fester Kern von Marktbeschickern: So setzt sich der Wochenmarkt zusammen
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Brot, Fleisch, Gemüse, Blumen und mehr: Der Wochenmarkt in Werne punktet bei seinen Kunden vor allem durch Vielfalt. Die meisten Beschicker sind schon sehr lange dabei. Was geschieht, wenn jemand seinen Standplatz aufgibt? Wer entscheidet über eine neue Vergabe des Platzes? Das wissen Britta Löchter und Markus Schnatmann von der Werne Marketing GmbH.

Über die Vergabe der Standplätze entscheidet die Stadt Werne. Es stehe jedem frei, sich um einen Platz zu bewerben. Dazu Britta Löchter: „Wir bekommen immer mal wieder Bewerbungen rein. Dann gucken wir, ob wir das Sortiment schon haben. Wir unterhalten uns außerdem mit den Beschickern und erfahren von denen, wer noch Kapazitäten frei hat.“ Die enge Abstimmung mit den Standbetreibern sei erforderlich, denn „die müssen sich mögen“, so Löchter. Die Stadt lege sehr großen Wert darauf, „dass wir ein grüner Wochenmarkt sind und bleiben“, führt Löchter weiter aus. Als Vergleich nennt sie den Wochenmarkt in Hamm, der hat sich zu einem Stoffmarkt entwickelt habe. „Wir sind mit frischen, grünen und guten Lebensmitteln gut unterwegs“, sagt sie.

Markus Schnatmann, Veranstaltungsmanager der Stadt Werne, zeigt einen der insgesamt sechs Bodentanks, in denen die Stromversorgung für die Beschicker des Wochenmarktes versteckt ist.
Markus Schnatmann, Veranstaltungsmanager der Stadt Werne, zeigt einen der insgesamt sechs Bodentanks, in denen die Stromversorgung für die Beschicker des Wochenmarktes versteckt ist. © Laura Oswald-Jüttner

Wie oft wechseln Beschicker?

Ein Wechsel komme dagegen nicht so häufig vor. „Die meisten sind uns seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten treu“, so Löchter. Es gebe einen kleinen Bestand der „immer mal wechselt“, außerdem sei schon mal eine Umfrage gemacht worden, was die Kunden in Werne sich wünschen. Aber: „Wir haben einen total festen Kern an Stammbeschickern. Wenn jemand altersbedingt in Rente geht, besetzen wir nach.“ So sei es geschehen bei einem Blumenhändler, einem Gemüsestand oder einem Fischhändler. Ein paar Plätze seien aktuell frei.

Ist es schwer, einen Nachfolger zu finden? „Bislang nicht. Wenn wir einen neuen Händler suchen, wäre es schön, wenn er dienstags und freitags Zeit hätte“, erläutert Löchter. Das sei leider nicht bei allen der Fall, weshalb freitags auch mehr Stände in Werne seien als dienstags. „Der Freitagsmarkt ist seit jeher ein bisschen schwerer zu gewichten, weil das der Tag ist, wo der Markt besser besucht wird.“ Sei ein großer Standplatz verfügbar, könne der besser dienstags vergeben werden.

Von diesem Schaltschrank aus lassen sich die Stromanschlüsse einzeln an- und abschalten.
Von diesem Schaltschrank aus lassen sich die Stromanschlüsse einzeln an- und abschalten. © Laura Oswald-Jüttner

Blick auf die Technik

Seit der Marktplatz im Jahr 2011 komplett umgestaltet wurde, wurde die Stromversorgung für die einzelnen Beschicker deutlich erleichtert. „Bei der Umgestaltung sind Bodentanks eingerichtet worden. In jedem sind mehrere Anschlüsse verschiedener Art verbaut“, so Löchter. Sechs dieser Tanks sind auf dem Marktplatz und vor der Touristen-Information eingebaut. Ein Verteiler steht in der Steinstraße. Veranstaltungsmanager Markus Schnatmann zeigt den Aufbau eines der Bodentanks. „Die Anschlüsse sind zugeordnet, jeder Beschicker hat seinen eigenen Stromzähler“, erklärt er. Da die Standplätze nicht wechseln, hat jeder Marktstand immer denselben Anschluss.

Ein paar Meter weiter, zwischen dem „Stilvoll“ und dem Redaktionsgebäude, befindet sich der Kasten mit den Hauptschaltern. Von hier aus lassen sich alle Stromanschlüsse individuell ein-, oder ausschalten. Zieht sich ein Beschicker vom Werner Markt zurück, kündige er seinen Anschluss selbstständig. „Das läuft wie beim Umzug in eine neue Wohnung. Da müssen Sie sich ja auch abmelden“, erklärt Schnatmann.

Aus dieser Öffnung kommen die Stromkabel aus den Tanks. Eine Gummimatte verhindert, dass Passanten darüber stolpern.
Aus dieser Öffnung kommen die Stromkabel aus den Tanks. Eine Gummimatte verhindert, dass Passanten darüber stolpern. © Laura Oswald-Jüttner

Zeitsteuerung am Wasserspiel

Muss der Wochenmarkt zum Konrad-Adenauer-Platz verlegt werden, „beauftragen wir eine Firma zum Aufbau der Stromversorgung. Auch das ist mittlerweile geübt. Die Firma weiß, wo welche Stromversorgung hinkommt“, sagt Löchter.

Das Wasserspiel vor der Eisdiele, das über eine unterirdische Wasserversorgung verfügt, geht übrigens demnächst in den Winterschlaf. „Das wird per Zeitschaltuhr betrieben. Vor der Sim-Jü wird es abgeschaltet und ruht dann bis zum Frühjahr“, so Schnatmann. Bevor es 2024 wieder in Betrieb geht, werde es vom Bauhof durchgecheckt.

Den Bürgerinnen und Bürgern gibt Schnatmann jetzt schon den Hinweis auf den Wochenmarkt am Sin-Jü-Wochenende: Am 20. Oktober (Freitag) wandert der Markt wieder zum Konrad-Adenauer-Platz. Am 24. Oktober (Dienstag) entfällt er wegen des Krammarktes.

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