Kurt Wörmann (74) ist Ehrenamtler durch und durch. © Felix Püschner

Reihe „Reine Ehrensache“

Kurt Wörmann (74) aus Werne: „Im Alleingang schafft man das nicht“

Kurt Wörmann aus Werne ist so etwas wie der „Prototyp“ eines Ehrenamtlers. Die Arbeitsstunden entsprechen einem Halbtagsjob. Aber warum sollten andere ihm in dieser Sache nacheifern?

Werne

, 10.08.2020 / Lesedauer: 3 min

Wenn es um ehrenamtliche Tätigkeit geht, dann macht Kurt Wörmann (74) niemand so schnell etwas vor. Der gelernte Einzelhandelskaufmann engagiert sich seit Jahrzehnten in den verschiedensten Organisationen, Verbänden und Gruppen. Dazu gehört unter anderem seine Tätigkeit im VdK sowie beim THW. Allein das summiert sich pro Jahr auf eine vierstellige Zahl an Arbeitsstunden.

Doch obwohl der Rentner so viel Zeit in den Dienst an der Gesellschaft investiert, sieht er sich selbst keineswegs als Einzelkämpfer. Wenn man wirklich etwas bewegen wolle, dann schaffe man das nun mal nicht alleine sondern nur, indem man genügend Mitstreiter habe, erklärt Wörmann.

Corona-Pandemie verändert das Ehrenamt

Seine persönliche Ehrenamts-Geschichte beginnt schon in recht jungen Jahren. Bei der Musterung wird er als nicht diensttauglich eingestuft. „Da habe ich mir dann gedacht: ‚Was willst du jetzt mit deiner Freizeit anfangen?‘“ Wörmann tritt daraufhin dem Luftschutzhilfsdienst bei, dem zivilen Bevölkerungsschutz, aus dem später das Technische Hilfswerk (THW) hervorgeht. Der Werner zählt zu dessen Gründungsmitgliedern.

Heute ist die Liste seiner Ämter deutlich länger. Und die Arbeit trägt Früchte. Als Wörmann 2007 VdK-Vorsitzender wird, gibt es dort 130 Mitglieder. Heute sind es fast 600. Eine starke Gemeinschaft, auf die Wörmann durchaus „ein bisschen stolz ist“, wie er sagt. Auch wenn sich die Arbeit in Zeiten der Pandemie verändert habe. Statt Treffen zu organisieren, verbringt der 74-Jährige aktuell viel Zeit mit beratenden Telefonaten - etwa, wenn jemand Probleme mit dem Arbeitslosengeld hat.

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Wenn er helfen kann, dann ist das für Wörmann immer ein kleines Glücksgefühl. Das Gefühl, etwas bewegt zu haben. Es sind kleinere, manchmal aber durchaus auch größere Erfolge. Und zwar immer dann, wenn es um größere „Baustellen“ geht. Ein Beispiel: die Umrüstung der innerstädtischen Ampelanlagen und Absenkung der Bordsteine. Senioren- und Behindertenbeirat hatten hier ihre Finger im Spiel - und natürlich Wörmann.

Und wie steht es aus seiner Sicht um die Lage im Ehrenamtswesen? Es gebe viele Menschen, die sich engagieren - aber es könnten deutlich mehr sein, sagt Wörmann. Einfach nur meckern und Forderungen stellen helfe ja nicht. Es komme darauf an, selbst aktiv zu werden. „Wenn man zum Beispiel bei Facebook liest, wie viele Leute sich über die Sauberkeit in der Stadt beklagen, dann frage ich mich, warum man bei Aktionen wie ‚Werne putzt sich raus‘ immer nur die gleichen Gesichter sieht.“

Es sei ja nicht so schwierig, sich einer Gruppe anzuschließen. Niemand verlange, dass ein Ehrenamtler etwas im Alleingang schaffe. Wörmann erst recht nicht.

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