Jedes vierte Rad elektrisch

E-Bikes werden in Werne immer beliebter

E-Bikes werden unter den Fahrradfahrern immer beliebter. Beim Werner Fahrradhändler Heinrich Möllmann fährt inzwischen jedes vierte verkaufte Rad mit elektrischem Antrieb. Auch der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) in Werne bestätigt den Trend und misst dem E-Bike in Zukunft eine noch größere Bedeutung zu.

WERNE

, 06.06.2017 / Lesedauer: 2 min

Heinrich Möllmann mit einem aktuellen Modell von Pegasus. Motor und Akku sind so am Rahmen angebracht, dass sie wenig auffallen. Preis der Schönheit: rund 3000 Euro.

Bei den Fahrradtouren des ADFC Werne beteiligen sich besonders viele E-Biker. „Wenn 20 Leute mitfahren, haben 15 von ihnen ein E-Bike“, sagt Winfried Hoch. Eine Quote von 1:4 pro Elektrorad. Bei Fahrradhändler Heinrich Möllmann ist die Quote aktuell umgekehrt. Auf drei verkaufte „Normal-Räder“ kommt ein E-Bike. „E-Bike ist ein starker Trend“, sagt der 51-jährige Fahrradhändler. Die früher in einem Nebenraum ausgestellten Pedelecs haben nun die erste Reihe im Hauptgeschäft erobert. Jahr für Jahr hat das elektrisch befeuerte Rad an Bedeutung gewonnen. Vor zehn Jahren noch als Senioren-Antrieb verspottet, greifen heute auch Jüngere zu den teuren Zweirädern. Der Ruf des „Radelns mit Rückenwind“ wandelt sich.

Sportliche Fahrer etwa haben überhaupt kein Problem, Mountainbikes mit Motor durchs Gelände zu scheuchen.Familien nutzen es als Zugpferd vor dem Kinderanhänger.Paare gleichen damit Unterschiede in der Kondition aus.

Politik will Menschen den Umstieg schmackhaft machen

Die Perspektiven für die Stromer sind günstig. Fahrradfahren ist gesund, die Politik will mehr Menschen den Umstieg aufs Rad schmackhaft machen, und im Ruhrgebiet ist ein Radschnellweg im Bau. „Ich kann mir vorstellen, dass künftig Lastenfahrräder mehr Bedeutung gewinnen“, sagt ADFC-Mann Hoch: „Die machen als E-Version Sinn.“ Gymnasiallehrer Hoch fährt seit vier Jahren elektrisch, vor seiner Pensionierung regelmäßig die 14 Kilometer zum Allee-Gymnasium nach Hamm. Mit dem normalen Rad musste er rund 50 Minuten einplanen. „Mal mehr, mal weniger, je nach Witterung“, sagt er. Mit dem Pedelec ist die Fahrzeit exakt kalkulierbar: „Egal, ob Rücken- oder Gegenwind, ich bin immer 36 Minuten gefahren.“ Hinzu komme, dass das unterstützte Radeln weniger schweißtreibend sei – ein weiterer Pluspunkt etwa für Berufstätige.

Radweg zur Arbeit wird mit E-Bike attraktiver

Arbeitnehmer entdeckt auch Händler Möllmann mehr und mehr als Zielgruppe. „Aktueller Trend ist das Thema Leasing mit Gehaltsumwandlung durch den Arbeitgeber.“ Das E-Bike fungiere wie ein Dienstwagen, sei entsprechend versichert: „Das rechnet sich.“