Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialimus gibt es Stolpersteine in den Werner Straßen - und regelmäßig werden Blumen an den Gedenkstätten niedergelegt.

© Jan Oestermann

Die Gräueltaten des NS-Regimes dürfen nicht vergessen werden

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Mehr als 40 Stolpersteine liegen in Werne. Sie erinnern an ein dunkles Kapitel der Geschichte. Abscheuliche Verbrechen wurden verübt, weil Menschen Juden - und „anders“ - waren.

Werne

, 24.09.2020, 05:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Als am 2. September 1554 die erste jüdische Familie nach Werne zog, ahnte niemand, was ihren Nachfahren knapp 400 Jahre später dort drohen sollte. Tatsächlich war Werne zum Ende des 18. Jahrhunderts eine der Städte im Oberstift Münster, die die meisten Juden innerhalb ihrer Stadtmauern beherbergte. Sie stellten fünf Prozent der Einwohnerzahl. Friedhof, Synagoge und eigene Schule zeugten vom regen gesellschaftlichen Leben.

Dunkles Kapitel deutscher Geschichte

Doch dann kamen die Nationalsozialisten im Jahr 1933 an die Macht - und das Leben der hier noch lebenden 40 jüdischen Einwohner veränderte sich merklich. Stigmatisierung, Beschimpfung, zunehmende Repressalien waren an der Tagesordnung. In der Pogromnacht von 1938 zog auch durch Werne ein Mob. Juden und politisch anders Denkende fürchteten um ihr Leben. Drei jüdische Familien konnten Werne noch verlassen und ins Ausland flüchteten, doch die übrigen wurden festgenommen, in Konzentrationslager deportiert und dort ermordet.

Heinrich Salomon, einer der Emigranten, schrieb Jahrzehnte später: „Vergeben haben wir diesen Mördern, die nicht wussten, was sie taten, aber vergessen kann man so was nie!“ Das sieht man in Werne auch so: Alljährlich am Holocaustgedenktag wird an die Opfer des NS-Regimes erinnert und ein Kranz am Mahnmal niedergelegt. Zu Ehren der Opfer - und als Versprechen, dass sich so etwas niemals wiederhole.

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