Sorge um Denkmalschutz in Werne Arbeitskreis soll Stadt unter die Arme greifen

Grüne fordern Arbeitskreis für Denkmalschutz und Denkmalpflege
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Mehr als 100 Bau- und Bodendenkmäler gibt es aktuell in Werne. Und manche davon sind bekanntlich in keinem sonderlich guten Zustand. Allein in der Altstadt hatte die Verwaltung im vergangenen Jahr bei sieben Immobilien einen „hohen Handlungsbedarf“ festgestellt. Sie befinden sich am Kirchhof, an der Westmauer, in der Burgstraße und an der Südmauer. Das dortige Gebäude mit der Nummer 27 ist inzwischen Gegenstand eines Rechtsstreits zwischen Stadt und Eigentümer - auch, weil die Politik hier konsequentes Handeln und mehr Druck eingefordert hatte, um das verfallende Haus zu retten.

Das neue Denkmalschutzgesetz des Landes NRW brachte Änderungen mit sich, die teils stark kritisiert wurden. Manche sahen darin aber auch eine Chance, dem Verfall von denkmalgeschützten Immobilien besser entgegenwirken zu können. Aber auch nur unter der Voraussetzung, dass die kommunalen Denkmalbehörden die nötige Kapazitäten und Kompetenzen dafür haben.

Genau dies ist in Werne aus Sicht der Ratsfraktion der Grünen aber nicht der Fall. Das geht aus einem Antrag hervor, der in der kommenden Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaftsförderung am 31. Januar auf dem Tisch liegen wird. Darin fordern die Grünen die Wiedereinrichtung des Arbeitskreises Denkmalschutz/ Denkmalpflege. Und das möglichst schnell - noch im ersten Quartal dieses Jahres.

Sachkundige Bürger sollen helfen

In der Antragsbegründung betont die Fraktion die „enorme kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung historischer Bausubstanz, Denkmäler und Bauwerkensembles Wernes für die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger“. Das neue Denkmalschutzgesetz stelle aber gerade kleinere Kommunen und ihre unteren Denkmalbehörden vor große Herausforderungen.

Seit Inkrafttreten des Gesetzes sind Kommunen nicht mehr verpflichtet, in Denkmalangelegenheiten den LWL mit ins Boot zu holen. Sich von den Fachleuten aus Münster beraten und unterstützen zu lassen, ist nunmehr optional. Die nötige fachliche Expertise kann aus Sicht der Grünen in der Werner Stadtverwaltung jedoch „verständlicherweise nicht vollumfänglich vorhanden sein“.

Hier könne ein Arbeitskreis Denkmalschutz, wie er in der Vergangenheit in Werne bereits lange Jahre existierte, für Entlastung sorgen, schreibt die Fraktion. Der Arbeitskreis soll nach Vorstellung der Grünen vor allem mit „fach- und sachkundigen Bürgerinnen und Bürgern aus den Kontexten der Bau- und Bodendenkmalpflege besetzt sein, die Denkmalangelegenheiten begleiten und Empfehlungen aussprechen“.

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