In der achten Woche erkunden die Dalmatiner der Züchterin Gabriele Salmeron Bozo den Außenbereich. © Andrea Wellerdiek

Dalmatiner-Zucht in Werne

Dalmatiner-Welpen werden größer und frecher: Eine Hündin geht schon bald auf große Reise

Immer größer werden die Dalmatiner der Werner Züchterin Gabriele Salmeron Bozo. Nun sind sie acht Wochen alt. Sechs der zehn Welpen sind vermittelt. Eine kleine Hündin geht auf ganz große Reise.

von Andrea Wellerdiek

Werne

, 30.07.2019 / Lesedauer: 4 min

Gabriele Salmeron Bozo (59) ist erleichtert. „Alle Welpen sind gesund und sie sind beidseitig hörend“, erklärt die Züchterin und lächelt. Der Termin mit dem Tierarzt, der extra aus Berlin angereist ist, war der wichtigste. Und er verlief positiv. Alle zehn Hunde, darunter sieben Rüden, können auf beiden Ohren hören.

Dalmatiner sind besonders anfällig für eine angeborene Taubheit. Umso nervöser war Gabriele Salmeron Bozo vor dem Besuch des Tierarztes. Und umso glücklicher war die erfahrene Züchterin, als sie hörte, dass alle Tiere gesund sind.

Ein Tierarzt aus Berlin hat die kleinen Welpen auf ihre Hörfähigkeit getestet. Dazu wurden die Hunde in Narkose versetzt. Gleichzeitig wurden sie auch gechipt und geimpft. © Gabriele Salmeron Bozo

Welpen sind putzmunter und neugierig

Und das sieht man auch, wenn man sie auf ihrem Außenspielplatz beobachtet. Ob die Wippe, eine Schaukel, ein Spielhaus oder ein Tunnel – die Welpen erkunden auf ihren großen und tapsigen Pfoten alle Spielgeräte. Seit zwei Wochen dürfen sie jetzt in den Außenbereich.

Immer noch ist alles neu und spannend. Alle Welpen sind putzmunter und neugierig. Das Schlüsselband wird bei der Streicheleinheit von zwei herbeieilenden Welpen kurzerhand mit dem Maul aus der Hosentasche befördert.

Mit Bruder oder Schwester spielen: Das steht wohl ganz oben auf der Beliebtheitsskala der kleinen Welpen. © Andrea Wellerdiek

Hosco ist der „Ober-Racker“

„Das ist der Ober-Racker“, sagt Gabriele Salmeron Bozo und streichelt den Rüden, der ein schwarzes Halsband und den Namen Hosco Diamante de Salmeron trägt. Drei andere Welpen hingegen beschreibt Gabriele Salmeron Bozo, die schon seit 2014 Dalmatiner züchtet, als etwas zurückhaltender.

Um die kleinen, weißen Hunde mit den schwarzen Punkten zu unterscheiden, tragen sie unterschiedlich farbige Halsbänder. Eigentlich. Ein paar Welpen sind die Bänder schon irgendwie selbst los geworden. Sie liegen verteilt auf dem Boden unter einem Tisch.

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Der erste Welpe wird bald abgeholt

Unterscheiden kann sie Gabriele Salmeron Bozo trotzdem. Bald muss sie Abschied von den ersten Hunden nehmen. Ab der neunten Woche sind sie vermittelbar. Und ein Paar kann es kaum abwarten und holt seinen Welpen, die Hündin Huanita, bereits in der kommenden Woche ab. Sie war auch die erste Hündin, die Mutter Esmeralda auf die Welt gebracht hat.

Nach und nach wird das kleine Rudel dann kleiner. „Das ist auch gut so. Dann kann man sich langsam daran gewöhnen, dass es immer weniger werden“, sagt die Züchterin, die aber auch Vorfreude verspürt. „Ich freue mich, wenn ich andere Menschen mit den Dalmatinern glücklich machen kann“, sagt die 59-Jährige.

Drei der kleinen Welpen sind etwas zurückhaltend, erzählt die Züchterin. © Andrea Wellerdiek

Gemeinsame Besuchszeiten

Sie sucht die neuen Besitzer streng aus, spricht ausführlich mit den Interessenten und möchte auch die Kinder aus den Familien kennenlernen. Wenn eine Familie dann die Zusage bekommt, sind Besuchszeiten gemeinsam mit den anderen neuen Besitzern der Hunde möglich. Spätestens dann tragen auch alle Welpen wieder ihre farbigen Halsbänder, damit die neuen Besitzer ihren Hund gleich wiedererkennen.

Manche Familien kämen dann auch gern viermal in Werne vorbei, um ihren Welpen zu besuchen und seine Entwicklung zu beobachten. Anders ist das, wenn ein Welpe an Besitzer vermittelt wird, die weit entfernt wohnen.

Hünding Hailey zieht es in die Schweiz

Auch bei dem aktuellen und insgesamt achten Wurf der Züchterin Gabriele Salmeron Bozo ist das der Fall. Die Hündin mit dem Namen Hailey zieht in die Schweiz. Bevor sie von den neuen Besitzern abgeholt und dann auf große Reise geht, dauert es aber noch ein paar Tage.

Der Tierarzt aus Berlin hat die Hunde mit einer sogenannten audiometrischen Untersuchung auf ihr Gehör untersucht. Dazu wurden die Welpen in Narkose gesetzt. Bei der Audiometrie misst der Tierarzt dann elektrische Aktivitäten in der Cochlea (Gehörschnecke) und im Gehirn.Dieses Verfahren ist vergleichbar mit einem EKG (Elektrokardiographie), bei der elektrische Ströme des Herzens gemessen werden. Maximal 15 Minuten lang dauert der Test. Die Messung ist für das Tier nicht schmerzhaft. Allerdings können Bewegungen des Tieres die Messungen verfälschen, sodass die Tiere narkotisiert werden.Seit 2014 ist es für die im VDH (Verein für das Deutsche Hundewesen) angeschlossenen Dalmatiner-Vereine und -Züchter Pflicht, ihre Zuchttiere auf Hörfähigkeit zu testen. Einige Jahre später wurde es zur Pflicht, den gesamten Nachwuchs von Zuchttieren testen zu lassen. Die Hunde, die nicht auf beiden Ohren hören können, dürfen nicht als Zuchttiere eingesetzt werden.

Die neuen Besitzer konnten ihre Hündin nicht zuvor besuchen. Erst wenn sie ihre Hündin abholen, lernen sie sie zum ersten Mal richtig kennen. Bis dahin versorgt Gabriele Salmeron Bozo die neuen Besitzer, die sie durch intensive Telefonate kennengelernt hat, fleißig mit Bildern und Videos der kleinen Dalmatiner-Dame.

Einige Welpen ins Ausland vermittelt

Die Züchterin aus Werne hat bereits einige Welpen ins Ausland, etwa in die Schweiz oder nach Luxemburg, vermittelt. Denn dort gebe es nicht viele Züchter. Und es ist auch eine Frage des Geldes. Bei Gabriele Salmeron Bozo kostet jeder gesunde Welpe 1400 Euro. In der Schweiz zahle man gut und gerne das Doppelte, so die Züchterin.

Für vier Welpen sucht sie aktuell noch ein neues Zuhause. Die kleinen Hunde tragen alle einen Namen mit dem Anfangsbuchstaben H, weil es der achte Wurf ist. Die Würfe einer Zuchtstätte werden traditionell nach dem Alphabet durchnummeriert und geben somit auch den Anfangsbuchstaben für die Namen vor.

Hades, Halcon, Harley, Hermoso, Homero, Hosco, Huracan, Hailey, Hermina und Huanita (jeweils mit dem Zusatz Diamente de Salmeron) – auf diese klangvollen Namen hören die kleinen Welpen. Das sollten sie zumindest...

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