Michael Hubracht hat an seinem Gemüse- und Obststand für Desinfektionsmittel gesorgt. © Leandra Stampoulis

Coronavirus

Ein Marktbesuch zu Zeiten von Corona: Keine Panik, aber dennoch Vorsicht

Perfektes Wetter für einen Marktbesuch, oder doch lieber Kontakt zu anderen Menschen vermeiden? Zwischen Desinfektionsmittel, Obst und Gemüse haben wir mit den Marktbesuchern gesprochen.

Werne

, 18.03.2020 / Lesedauer: 3 min

Es ist Dienstagvormittag, es ist Wochenmarkt. Die Sonne scheint und die Stimmung könnte wirklich sehr gut sein. Wenn da nicht das Coronavirus wäre, welches die Welt in Atem hält. Wirkt sich das alles auch auf die Marktbesucher aus?

Michael Hubracht ist der Besitzer des Obst- und Gemüsestandes „Hubracht“. Er bedient seine Kunden fast wie immer. Aber eben nur fast. Denn für die Besucher hat er einen Desinfektionsmittelspender angebracht und auch sich selbst und seine KollegInnen hat er damit versorgt: „Wir desinfizieren unsere Hände nach jedem Kontakt mit Geld oder dem Kunden. Man ist natürlich jetzt vorsichtiger.“

Die Leute kämen aber immer noch auf den Markt. Sie seien ja schließlich dann an der frischen Luft und dadurch sei es, laut Hubracht, vielleicht sogar ungefährlicher, als in einem Supermarkt einzukaufen.

Gesprächsthema Nummer eins: Corona

Das sieht auch Frau Gebauer (62) so: „An der frischen Luft sehe ich die Ansteckungsgefahr geringer. Außerdem weiß ich bei diesem Obst und Gemüse genau, wo es herkommt, das ist mir im Moment wichtig.“

Grundsätzlich herrscht eine entspannte Stimmung unter den Marktbesuchern. Aber an jeder Ecke ist das gleiche Gesprächsthema: Das Coronavirus und die Maßnahmen, die es mit sich bringt.

Das Desinfektionsmittel wurde von Michael Hubracht für seine Kunden angebracht. © Leandra Stampoulis

Auch Mira Steruwe (19) ist heute auf dem Markt unterwegs, sie kauft sonst eher in Supermärkten ein: „Meine Uni fällt aus und da habe ich mir gedacht: Nutze ich doch das schöne Wetter und gehe heute mal auf den Markt.“

Angst habe sie überhaupt keine und auch kein Desinfektionsmittel in der Tasche. Sie mache sich nur etwas Sorgen um die älteren Menschen. Wenn man sich aber einfach die Hände regelmäßig und gründlich waschen würde, dann wäre schon einiges getan, so Steruwe.

„Einfach mal ein bisschen improvisieren“

Das sieht auch Rosemarie Sielhoff so. Sie geht regelmäßig auf den Markt und hat keine Angst davor, dass die Märkte geschlossen werden könnten: „Dann geht man einfach mal in den Supermarkt, das ist ja alles kein Problem,“ sagt sie entspannt.

Rosemarie Sielhoff geht regelmäßig und gerne auf den Markt um einzukaufen. Sie hat keine Angst vor dem Virus. © Leandra Stampoulis

Sielhoff betont außerdem, dass sie nichts von den sogenannten „Hamsterkäufen“ halte. „Wir werden immer was zu essen haben hier in Deutschland. Zur Not muss man einfach mal improvisieren wenn was fehlt. Dann gibt es anstelle von Kartoffeln mal Reis oder Nudeln. Die Generationen vor uns haben es uns schließlich vorgemacht. Es geht alles irgendwie.“

Wenige Engpässe - Verbraucher müssen keine Angst haben

An dem Obst- und Gemüsestand von Michael Hubracht herrscht ein dauerhaftes Treiben - keine Menschenmasse, aber er ist dennoch gut besucht. Hier stapeln sich die Eier noch wie gewohnt und von den Kartoffeln sind unterschiedliche Sorten zu kaufen.

„Die Verbraucher müssen keine Angst vor gravierenden Engpässen haben. Es gibt natürlich den ein oder anderen Engpass jetzt. Die glatte Petersilie aus Italien fehlt zum Beispiel. Das kommt, weil die Lkw an den Grenzen in Staus stehen,“ so Hubracht. Eine Marktbesucherin lächelt und meint zu dieser Aussage nur, dass man getrost mal auf Petersilie verzichten könne.

Das Virus beherrscht zwar die Gesprächsthemen auf dem Markt, aber nicht die Menschen an sich. Natürlich ist man vorsichtiger und wäscht sich vielleicht das ein oder andere Mal mehr die Hände, aber eine Angst oder gar Panik ist hier nicht zu spüren.

Die Menschen sind entspannt und an der frischen Luft kann man sich zwischen Obst, Gemüse und frischen Blumen noch gut über die derzeitigen Geschehnisse austauschen.

Auf dem Markt findet man Schilder des Stadtmarketings, die die Besucher darüber informieren, dass der Markt trotz Corona geöffnet hat. © Leandra Stampoulis

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