
© Bernd Warnecke
Einkaufsservice für ältere Menschen: Gruppe „Alle gemeinsam, keiner einsam“ bietet Hilfe an
Coronavirus
Damit sich ältere Menschen beim Wocheneinkauf ab sofort nicht dem Coronavirus aussetzen müssen, hat die Gruppe „Alle gemeinsam, keiner einsam“ einen Lieferservice auf die Beine gestellt.
Eigentlich sorgt das „Alle gemeinsam, keiner einsam“-Team in Werne jeden Heiligabend dafür, dass niemand das Weihnachtsfest allein verbringen muss. Im Angesicht des Coronavirus‘ hat die Gruppe sich nun spontan dazu entschieden, ihren Beitrag zu leisten und bietet ab sofort einen Einkaufsservice für ältere Menschen an. Wer Hilfe benötigt, kann sich bei Martin Pausch (Tel.: 0176-82050726) melden.
„Alle schimpfen über das Virus, aber jetzt muss die Bevölkerung zusammenhalten und zeigen, dass wir da durchkommen“, sagt Martin Pausch von der Gruppe.
Ältere Menschen gehören zu den sogenannten Risikogruppen, die anfälliger für die Lungenkrankheit Covid-19 sind, die durch das Coronavirus ausgelöst wird.
Laut dem Robert-Koch-Institut steigt das Risiko eines schweren Verlaufs der Krankheit zwischen 50 und 60 Lebensjahren an.
Damit es gar nicht erst dazu kommt, will das Helferteam für diese Gruppe die Gefahrenquelle „Wocheneinkauf“ ausschalten. Denn nicht jede ältere Person habe Verwandschaft oder einen Pflegedienst, der diese Aufgabe für sie übernehmen könne.
So ist der Ablauf von Bestellung bis Auslieferung
Ältere Menschen können ihre Bestellung immer bis donnerstags bei der Gruppe aufgeben, die die Bestellungen weiterleitet. Die Warenpakete werden dann von den Rewe-Märkten Symalla und an der Alten Münsterstraße zusammengestellt. Tierfutter kaufen die Helfer ebenfalls ein.
Die ehrenamtlichen Helfer organisieren sich in einer Whatsapp-Gruppe. Hier werden auch die Bestellungen der einzelnen Haushalte je nach Wohnort der Helfer aufgeteilt. Am Freitag ab 16 Uhr und Samstagmorgen ab 10 Uhr werden die Pakete dann in den Läden mit den eigenen Autos der Helfer abgeholt und an die älteren Menschen verteilt.
Nachbarschaftshilfe zum Ausdrucken
Gehören Sie nicht zur Risikogruppe und möchten Sie Ihren Nachbarn helfen? Dann drucken Sie sich unser Nachbarschaftshilfe-Plakat aus und hängen Sie es zum Beispiel in Ihren Hausflur. Das Plakat gibt es hier kostenlos zum Download.Bevor die Teammitglieder dann in die Häuser der Menschen gehen, rufen sie diese auf dem Telefon an. „Frau Mustermann soll dann das Geld auf die Fußmatte legen“, erklärt Pausch. Das alles in Blickkontakt und mit einem Abstand von zwei Metern. Die Mitglieder legen dann das Warenpaket vor die Tür, genauso wie das Wechselgeld. „Danach verabschieden wir uns über das Telefon“, so Pausch.
Sicherheit ist das oberste Gebot bei Team und älteren Menschen
Neben dem Schutz der älteren Menschen gehe es natürlich auch um die Sicherheit des Teams. Deshalb werde auch mit Handschuhen gearbeitet. „Wir fragen ab, ob sich jemand in Quarantäne befindet“, sagt Pausch. „Sollte es zu so einem Fall bei einem Anrufer kommen, dann müssen wir uns nochmal richtig erkundigen, wie wir vorgehen müssen.“
Folgende Ansprechpersonen nehmen die Bestellungen auf:
- Rebecca Gutzat (0152-34165587)
- Heike Habrock (0152-59763334)
- Martin Pausch (0176-82050726)
- Amy Kessel (0176-31485605)
- Sandra Kessel (0175-8794637)
Das Organisationsteam bittet jedoch darum, nur einen der Helfer anzurufen, und seine Kontaktdaten aufzugeben. Außerdem sollten Bestellungen nur haushaltsübliche Mengen umfassen. „In den Abendstunden erfolgt dann ein Rückruf und die Bestellung wird aufgenommen“, schreibt Pausch. Einzelheiten zur Abwicklung und Bezahlung wollen die Team-Mitglieder im direkten Kontakt mit den älteren Menschen klären.
Derzeit besteht das Team aus 25 Helfern. Mindestens 5 weitere Helfer wünscht sich Martin Pausch. Man müsse schauen, wie sich die Situation entwickele. Bisher habe es noch keine Bestellung gegeben. „Hier haben wir das Virus ja zum Glück noch nicht gehabt“, sagt Pausch. Wer mitmachen möchte, kann sich an eine der oben genannten Kontaktpersonen wenden.
Gebürtige Münsterländerin, seit April 2018 Redakteurin bei den Ruhr Nachrichten, von 2016 bis 2018 Volontärin bei Lensing Media. Studierte Sprachwissenschaften, Politik und Journalistik an der TU Dortmund und Entwicklungspolitik an der Philipps-Universität Marburg. Zuletzt arbeitete sie beim Online-Magazin Digital Development Debates.
