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Coronafall am Christophorus-Gymnasium: Einige Schüler raus aus Quarantäne
Coronavirus in Werne
Leichte Entwarnung: Nachdem am Montag ein Coronafall am St.-Christophorus-Gymnasium bekannt wurde, wurden mehr als 100 Schüler in Quarantäne geschickt. Für einige Schüler wurde sie nun aufgehoben.
Ein Schüler des St.-Christophorus-Gymnasiums in Werne wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Daraufhin wurde seine gesamte Stufe, die Q2, in Quarantäne geschickt. 103 Schüler sowie 4 Lehrer sind von der Maßnahme betroffen. Ebenso 4 Schüler des Anne-Frank-Gymnasiums, die mit der Q2 gemeinsam einen Leistungskurs Sozialwissenschaften haben.
Nach der Hiobsbotschaft gab es nun einen Tag später leichte Entwarnung. „13 Schüler konnten wir nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt wieder freistellen. Denn sie hatten keinen gemeinsamen Kurs mit dem besagten Schüler“, erklärt Thorsten Schröer, Schulleiter des Christophorus-Gymnasiums.
Er habe selbst alle Schüler persönlich kontaktiert, um ihnen zu erklären, wie das weitere Vorgehen ist. Denn: Die 13 von der Quarantäne befreiten Schüler werden weiter im Homeschooling unterrichtet. Und zwar genauso lange, wie für die anderen Schüler der Stufe die Quarantäne gilt. Also bis einschließlich zum 19. November.
Lehrer des Christophorus-Gymnasiums bleiben in Quarantäne
Die vier Lehrer hingegen bleiben weiterhin in Quarantäne. Auch beim Lehrpersonal hätte es nach der Vorgabe des Gesundheitsamtes des Kreises die Möglichkeit bestanden, sie frei zu stellen. Doch Schröer lehnte dies nach den Gesprächen mit den Lehrern ab.
Denn die Lehrer konnten einen persönlichen Kontakt mit dem betroffenen Schüler nicht ausschließen. „Sie haben Zettel verteilt und in einer Sekunde vielleicht nicht den Abstand eingehalten. Deshalb hole ich sie nicht wieder aus der Quarantäne. Das Risiko gehe ich nicht ein“, erklärt der Schulleiter.
Einige Eltern reagieren mit Unverständnis
So bleibt es bei den 13 Schülern des St.-Christophorus-Gymnasiums, die nun wieder aus der Quarantäne heraus sind. Einige Eltern hätten mit Unverständnis auf diese Regelung reagiert, weil die Gesundheitsämter der verschiedenen Kreise und Städte Quarantäne-Regeln unterschiedlich handhaben, erzählt Schröer. „Dass nun Kinder betroffen sind, die vielleicht acht Meter von dem Schüler gesessen haben oder den Jungen vielleicht noch nicht einmal kennen, können sie nicht nachvollziehen.“ Andernorts wiederum werden beispielsweise nur die Sitznachbarn oder Freunde eines positiv getesteten Schülers in Quarantäne geschickt, erklärt Schröer.
Geschwisterkinder am Anne-Frank-Gymnasium wieder in der Schule
Auch am Anne-Frank-Gymnasium wurden vier Schüler in Quarantäne geschickt, weil es aufgrund des gemeinsamen Leistungskurses mit dem anderen Werner Gymnasium zu Kontakten mit möglichen infizierten Schülern gekommen sein könnte. Während für die vier Schüler hier bis einschließlich zum 18. November Quarantäne und damit Distanzunterricht gilt, sind am Dienstag allerdings die betroffenen Geschwisterkinder wieder in die Schule zurückgekehrt.
„Nach der Entwicklung am St.-Christophorus-Gymnasium rudern wir da jetzt zurück. Wir haben die Eltern am Montagabend mit einem Elternbrief darüber informiert, dass ihre Kinder am Dienstag wieder zur Schule kommen können“, erklärt Schulleiter Marcel Damberg.
Zur Sicherheit hatte er nach Bekanntwerden des Coronafalls am St.-Christophorus-Gymnasium und den damit verbundenen Quarantäne-Verordnungen für vier seiner Schüler auch deren Geschwisterkinder gebeten, daheim zu bleiben. Bei Brüdern und Schwestern von den nun in Quarantäne geschickten Kindern gilt nur eine Empfehlung, die Geschwisterkinder daheim zu lassen. „Wie die Schulen damit umgehen, liegt in ihrem eigenen Verantwortungsbereich“, erklärt Schuldezernent Alexander Ruhe am Montag.