
© Foto Helga Felgenträger (A)
Coronafall am Christophorus-Gymnasium in Werne: Mehr als 100 Schüler in Quarantäne
Coronavirus in Werne
Es gibt einen Coronafall am St.-Christophorus-Gymnasium in Werne. Ein Junge aus der Oberstufe hat sich infiziert. Mehr als 100 Schüler und 4 Lehrer müssen in Quarantäne. Auch das Anne-Frank-Gymnasium ist betroffen.
Es gibt einen Coronafall am St.-Christophorus-Gymnasium in Werne. Das bestätigte Schulleiter Thorsten Schröer am Montagmorgen (9. November). Demnach wurde ein Schüler aus der Q2-Stufe positiv auf das Coronavirus getestet. Seit Montag ist deshalb auf Anweisung des Gesundheitsamtes des Kreises Unna die gesamte Stufe bis zum 19. November in Quarantäne.
Laut Schröer sind 103 Schülerinnen und Schüler davon betroffen. Darüber hinaus sind auch vier Schüler des Anne-Frank-Gymnasiums in Werne in Quarantäne geschickt worden. Denn sie hatten gemeinsam mit dem positiv getesteten Schüler einen Leistungskurs. Schon lange kooperieren die beiden Werner Gymnasien und halten gemeinsame Kurse ab. Nun sind aufgrund des Coronafalls beide Schulen von der Quarantäne betroffen.
Vier Lehrer des St.-Christophorus-Gymnasiums in Quarantäne
Ebenso mussten vier Lehrer des St.-Christophorus-Gymnasiums, die in der Q2 unterrichten, daheim bleiben. „Wenn ich mir im Umkreis anschaue, wie viele Lehrer teilweise betroffen sind, können wir froh sein, dass es in Anführungszeichen nur vier Lehrer bei uns sind. Aber man muss sich nun auch die Entwicklung genau angucken“, sagt Schröer, der befürchtet, dass es zu weiteren positiven Coronafällen an seiner Schule kommen könnte. „Dann muss man schauen, wie lange eine Schule das tragen kann“, so der Schulleiter weiter.
Laut den Vorgaben des Gesundheitsamtes des Kreises Unna ist es demnach irrelevant, ob ein infizierter Schüler im kurzen oder engen Kontakt zu den anderen Schülern stand. Um auf Nummer sicher zu gehen, werden in solchen Fällen alle möglichen Kontaktpersonen und damit nun die gesamte Stufe Q2 in Quarantäne geschickt.
Der Schüler, der nun positiv auf Covid-19 getestet wurde, hat keine Geschwister am St.-Christophorus-Gymnasium, so Schröer. Bei Brüdern oder Schwestern von nun in die Quarantäne geschickten Schülern gibt es laut Alexander Ruhe, Schuldezernent der Stadt Werne, generell eine Empfehlung zur Quarantäne - solange nicht auch dort ein positiver Corona-Test vorliegt. „Wie die Schulen damit umgehen, liegt aber in ihrem eigenen Verantwortungsbereich“, erklärt Ruhe.
Am Anne-Frank-Gymnasium (AFG) sind neben den vier Schülern, die sich nun in Quarantäne befinden, deshalb auch fünf Geschwisterkinder vorsichtshalber zuhause, wie Schulleiter Marcel Damberg erklärt. „Wenn etwas passiert, dann am ehesten unter Geschwistern“, sagt er. Die Schüler sind deshalb nun wieder im Homeschooling. Während einige Schüler daheim bleiben müssen, wurden am Montag 50 Lehrer von einer Werner Hausärztin auf das Coronavirus getestet. „Glücklicherweise haben wir das heute gemacht. Das war reiner Zufall. Aber dann haben wir auch schnell Gewissheit, ob es weitere Infektionen gibt“, erklärt Damberg.
Schulschließung soll es nicht geben
Nebenan, am St.-Christophorus-Gymnasium, haben die Verantwortlichen am Samstagabend (7. November) von dem positiven Corona-Test erfahren. Am Sonntagmorgen habe man dann direkt alle Eltern und Schüler informiert, erzählt Schulleiter Thorsten Schröer. Am Montag sollten die Schüler der Q2 in jedem Fall daheim bleiben. Kurz darauf folgte dann die Anordnung des Kreisgesundheitsamtes.
Stand jetzt müsse man aber nicht die gesamte Schule schließen und in den Lockdown gehen. Ausschließen könne man dieses Szenario in Zukunft aber nicht, so Schröer. Für die 103 Schüler, die nun aber in Quarantäne sind, heißt es definitiv: Distanzunterricht statt Präsenzunterricht.
„In der Q2 ist das deutlich besser machbar als in der fünften Klasse. Da sehe ich jetzt keine großen Probleme“, erklärt Schröer. Auch technisch seien die Schüler aus der Q2 gut ausgestattet, sodass sie nun daheim Aufgaben und Projektarbeiten erledigen können.
Klausuren am Wochenende schreiben
In der kommenden Woche sollten die Schüler, die 2021 ihr Abitur machen, allerdings Klausuren schreiben. Weil das Halbjahr nur bis Weihnachten geht, muss eine schnelle Alternativlösung her. „Da müssen wir eine Sonderregelung finden. Wir müssen Klausuren also wohl am Wochenende schreiben lassen“, sagt Thorsten Schröer.
Derzeit wird geprüft, wie und wann genau die Klausuren stattfinden können. Die Stufenleiterin, die sich um die Koordination der Klausuren kümmert, gehört jedoch selbst zu den vier Lehrern, die sich ab sofort noch knapp zwei Wochen in Quarantäne befinden.