
© Jörg Heckenkamp
Corona-Zeit bei Satis&Fy Werne: „Waren drei Monate in Schockstarre“
IHK-Wirtschaftsgespräch
Das IHK-Wirtschaftsgespräch befasste sich stark mit dem geplanten Industrie- und Gewerbegebiet. Doch zuvor gab Jörn Busch als Gastgeber von Satis&Fy spannende Einblicke in die Corona-Zeit.
Das IHK-Wirtschaftsgespräch fand am Mittwochabend in den Hallen des Veranstaltungs-Spezialisten Satis&Fy im Baaken statt. Hauptthema des Abends war die wirtschaftliche Entwicklung Wernes mit Schwerpunkt geplantes Industriegebiet Nordlippestraße. Doch zuvor gab Jörn Busch, Leiter des Standortes Werne, Einblicke in die wechselvolle Corona-Zeit von Satis&Fy.

IHK-Regionalbetreuer Patrick Voss (v. l.) moderierte die Talkrunde mit Bürgermeister Lothar Christ, Wulf-Christian Ehrich (Vize-Hauptgeschäftsführer der IHK) und Staatssekretär Christoph Dammermann. © Jörg Heckenkamp
„Der März 2020 war wie ein Schock für uns“, erzählt Busch im Gespräch mit den beiden Werner IHK-Vollversammlungsmitgliedern Adelheid Hauschopp-Francke und Jan Höttcke. Eine Firma, die von Events und Massen-Veranstaltungen lebt, wurde auf einmal komplett runtergefahren. „Wir hatten die Tournee von Carlos Santana schon auf LKW verladen. Die konnten wir quasi einmal um unsere Hallen fahren und wieder ausladen“, sagt der Standortleiter.
„Zwei bis drei Monate hielt diese Schockstarre an“, sagt Busch. Dann versuchte es die Firma mit artfremden Aufgaben. „Wir haben Kunden-Zählsysteme in Supermärkten aufgestellt, wir haben Streaming-Dienste angeboten, manche Mitarbeiter kamen im Corona-Schnelltestzentrum auf dem Hagen unter.“ Dennoch: Ohne die Finanzhilfen, die allerdings spät geflossen seien und ohne das Kurzarbeitergeld hätte alles noch viel düsterer bei Satis&Fy ausgesehen.

Der aus Werne stammende Wirtschafts-Staatssekretär Christoph Dammermann bei seinem Vortrag. © Jörg Heckenkamp
Mittlerweile sehe die Auftragslage wieder sehr positiv aus, sagt Busch. Das Pendel schlage sogar zur anderen Richtung aus. „Wir haben für 2022 so viele Aufträge und Anfragen, dass wir sie mit dem aktuellen Mitarbeiterstamm wahrscheinlich gar nicht bewältigen können.“ Denn aufgrund des langen Stillstandes hätte sich mancher Mitarbeiter anders orientiert, „das gilt vor allem für die freien Kräfte“.
Nach diesem Einblick in die Coronawelt einer großen Firma hielt der aus Werne stammende Staatssekretär im NRW-Wirtschaftsministerium, Christoph Dammermann, einen Vortrag zum Thema „Klima des Wandels - Zukunftsperspektiven für den Wirtschaftsstandort Werne“. Sein Credo: Für den Klimawandel brauche es die Innovationskraft der Industrie und der Wirtschaft. Seine Maxime: „Klimaneutral werden, Industriestandort bleiben.“

Die Offiziellen des IHK-Wirtschaftsgespräches in Werne. © Jörg Heckenkamp
In einer anschließenden Talkrunde sprachen er, Bürgermeister Lothar Christ und Wulf-Christian Ehrich von der IHK zu Dortmund und Unna ausgiebig über das Spannungsfeld zwischen Umweltschutz und wirtschaftlicher Entwicklung. Einen Königsweg, so der Tenor der Runde, gebe es nicht, es seien vielfältige Aspekte zu bedenken.
Aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen verfolgten nur 40 Gäste live den Abend, den die IHK parallel ins Netz streamte.
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