Als Nataliia Güntzel, genannt Natascha, die Burgschänke in Werne vor einem Jahr übernahm, sprühte sie vor Energie und wollte viele Ideen umsetzen. Mit einer Party zu Weiberfastnacht 2024 hatte sie begonnen und mit einer Party zum gleichen Anlass wird sie ihre Ära als Kneipenpächterin wieder beenden. Denn zum 1. März 2025 wird ein neuer Pächter für die Kneipe an der Burgstraße, die zuletzt „Zur Schwarzen Natascha“ hieß, gesucht.
„Gaststätte zu vermieten Werne Stadtmitte“ heißt es in einem Inserat auf der Plattform Kleinanzeigen. Nataliia Güntzel bestätigt den geplanten Wechsel auf Anfrage der Redaktion. „Ja, ich höre auf“, sagt sie. Offiziell aus gesundheitlichen Gründen. Eigentlich hatte sie die Party-Landschaft in Werne etwas aufpeppen wollen. „Hier in Werne gibt es nichts, weder für Jüngere noch für Ältere, wo sie zum Tanzen und Feiern hingehen können“, erklärt die 48-Jährige im Gespräch. „Wenn es Partys bei uns gab, war immer viel los. Die Leute sind gekommen, um Spaß zu haben und auch mal ihre Sorgen zu vergessen. Sie sind glücklich gewesen bei mir. Aber ich will keinen Stress“, sagt sie.
Nur vom Bier- und Schnapsverkauf könne sie einfach nicht leben. Sie brauche die Partys, die auch mal bis vier Uhr nachts gingen, als Einnahmequelle, betont sie. Und dass sie nicht aufgeben wird, nach einer guten Lokation zu suchen, um den Wernerinnen und Wernern eine Möglichkeit für ein abwechslungsreiches Nachtleben zu bieten.

Erst zu Weiberfastnacht 2024 übernahm „Natascha“ die Kneipe und machte den Wechsel quasi über die Theke klar. Die vorherigen Pächter, Alice und Thomas Hässike, hatten nach nur acht Monaten Pacht das Handtuch geworfen. Auch sie wollten große Pläne in dem Lokal verwirklichen. Wie geht es nun weiter mit den Räumlichkeiten? „Einige Interessenten sind schon da“, berichtet Bruno Bispinghof, der als langjähriger Getränkelieferant den Hausbesitzer bei der Pächtersuche unterstützt. „Es gibt mehrere Anfragen, aber noch nichts Konkretes.“ Zum 1. März wird ein neuer Pächter gesucht. Dann wird Nataliia Güntzel aus dem Vertrag aussteigen. Ihre Tochter zeige sich traurig darüber: „Sie sagt, dass es für Jugendliche in Werne zu langweilig ist“, so die Noch-Wirtin.
Letzte Events an der Burgstraße
Einige besondere Events hatte es während des vergangenen Jahres bei „Natascha“ gegeben. Zum Beispiel eine Après-Ski-Party mit „Musik wie im Stadl auf Ischgl“ und einem Preis für das beste Skioutfit. Oder zuvor eine Nikolausparty, bei der es für jeden Besucher auch einen Schokonikolaus gab. „Das hat sogar erwachsene Männer glücklich gemacht“, kommentiert Nataliia Güntzel. Jungen Künstlern - Musikern, Comedian, Slam-Poeten - hatte sie eine Bühne geboten und Vereinen ihre Türen für die Nutzung der Dartscheiben und Kicker geöffnet.
Und auch jetzt wird die „Schwarze Natascha“ nicht gehen, ohne sich gebührend aus der Burgstraße zu verabschieden. Zwei letzte Events wird es noch geben. Am 8. Februar (Freitag) wird die „Nik Pol & Fly High“-Band ab 19 Uhr live auf ihrer Bühne stehen. Und am 27. Februar wird sich der Kreis mit einer Party zu Weiberfastnacht schließen: Ab 21 Uhr (Einlass 20 Uhr) findet dann das Finale mit DJ Mirko und einem Stripper statt.