Die Wirte Salvatore Pisanelli von der Tapas Bar Mediterraneo (l.) und Toni Macculi von der Pizzeria La Strada wollten eine Verschiebung der Baustelle vor ihrer Haustür. Dem stimmt der Bürgermeister jetzt zu.

© Jörg Heckenkamp (A)

Jetzt also doch: Kehrtwende in Sachen Bonenstraßen-Ausbau in Werne

rnAusbau im Herbst

Anfang Mai beschwerten sich Gastronomen über den bevorstehenden Ausbau der Bonenstraße, forderten eine Verschiebung. Das lehnt Bürgermeister Lothar Christ ab. Jetzt die Kehrtwende.

Werne

, 26.05.2020, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Zu Beginn des Wonnemonates Mai hatten die Inhaber der Pizzeria La Strada und der Tapas Bar Mediterraneo ihrem Ärger gegenüber dieser Redaktion Luft gemacht. Das Kernproblem: Die Baustelle ist schlecht fürs Geschäft. Und das läuft wegen der Corona-Krise und den damit verbundenen Einschränkungen aktuell ohnehin keineswegs berauschend. Sie forderten eine Verschiebung in den Herbst. Die Aktionsgemeinschaft „Wir für Werne“ unterstützte sie in ihrem Protest.

Die Leitungsarbeiten durch die Energieversorger bilden den Auftakt für den dritten Teil der Stadtsanierung in der Bonenstraße. Die soll jetzt ins vierte Quartal 2020 verschoben werden.

Die Leitungsarbeiten durch die Energieversorger bilden den Auftakt für den dritten Teil der Stadtsanierung in der Bonenstraße. Die soll jetzt ins vierte Quartal 2020 verschoben werden. © Jörg Heckenkamp

Das lehnte eine Woche später Bürgermeister Lothar Christ noch ab. Man könne so eine lang geplante Maßnahme nicht einfach verschieben. Außerdem blieben die negativen Auswirkungen einer Großbaustelle. Ob jetzt, im Herbst oder im nächsten Jahr.

Kehrtwende aus dem Bürgermeisterbüro

Nun die Kehrtwende: In einer offiziellen Stellungnahme aus dem Bürgermeisterbüro heißt es nun: „Der Ausbau des letzten Teilstückes der Bonenstraße soll dann im vierten Quartal 2021 beginnen und spätestens im Frühjahr des kommenden Jahres beendet sein.“

Diese Verschiebung ist allerdings an einige Voraussetzungen geknüpft. Eine Verschiebung der Baumaßnahme, die mit 475.000 Euro zu Buche schlägt und zu 70 Prozent aus Mitteln der Städtebauförderung bezuschusst wird, erfordert allerdings eine „Aufhebung der Ausschreibung“, denn die Stadt Werne hatte zuvor bereits eine öffentliche Ausschreibung mit abschließender Vergabe durchgeführt.

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„Wir beabsichtigen und prüfen derzeit die Möglichkeiten einer rechtswirksamen Aufhebung unserer Ausschreibung ‚aus wichtigem Grund‘ und sind mit Blick darauf zeitnah auf die ihre jeweiligen Angebote eingereichten Firmen zugegangen“, so der Bürgermeister weiter.

Sofern eine nach rechtlicher Prüfung nur unter strengen Voraussetzungen angestrebte Ausschreibungs-Aufhebung möglich ist, werde den Fraktionen im Stadtrat am Mittwoch, 17. Juni 2020, ein entsprechender Beschlussvorschlag vorgelegt. Denn erforderlich ist nicht nur eine Überführung der städtischen Mittel in das Haushaltsjahr 2021 sondern parallel auch eine Übertragung des Förderzuschusses.

Bis Ende der Woche haben übrigens Gelsenwasser und Westnetz die Gas- und Wasser-Hausanschlüsse erneuert, so dass an diesen Stellen wieder eine feste Straßendecke aufgebracht wird.

„Wir werden alles nach unseren Möglichkeiten tun, damit die Corona-bedingten Ausfälle und Einbrüche - auch und gerade für die Anlieger und Gastronomen der Bonenstraße - abgefedert werden“, sagt Bürgermeister Christ.

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