Aus für Bast in Werne: Mitarbeiter unter Schock

115 Arbeitsplätze

Am Tag nach der Betriebsversammlung befinden sich die Mitarbeiter des Matratzen- und Lattenrostherstellers Bast in Werne immer noch unter Schock. Nach mehr als 80 Jahren muss das Unternehmen wegen Zahlungsunfähigkeit den Betrieb einstellen. Viele Angestellte hatten bis zuletzt auf eine Rettung gehofft.

WERNE

, 02.08.2016, 15:03 Uhr / Lesedauer: 1 min
Für 115 Arbeitsplätze beim Matratzen- und Lattenrostherstellers Bast im Nordlippepark in Werne gibt es keine Zukunft mehr.

Für 115 Arbeitsplätze beim Matratzen- und Lattenrostherstellers Bast im Nordlippepark in Werne gibt es keine Zukunft mehr.

„Die drohende Zahlungsunfähigkeit stand ja in der jüngeren Vergangenheit immer mal wieder im Raum“, berichtet Christian Thoenes, zuständiger Sekretär der Gewerkschaft IG Metall Hamm-Lippstadt. „Viele haben gedacht: ,Hunde, die bellen, beißen nicht‘ – irgendwie gibt es da schon eine Lösung.“

Entsprechend schockiert seien die Mitarbeiter auf der Betriebsversammlung gewesen, als Geschäftsführer Bernd Möllenbrink das Aus für die insgesamt 115 Arbeitsplätze im Nordlippepark verkünden musste.

Wie geht es jetzt weiter?

Was nun folgt, sind die Verhandlungen über einen Sozialplan, der binnen vier Wochen stehen muss. „Überlegungen für einen solchen Plan hat es parallel zur Investorensuche schon gegeben“, berichtet Thoenes. Allerdings hat der nun auszuarbeitende Plan wesentliche schlechtere Rahmenbedingungen. „Da geht es dann nicht mehr um Transfergesellschaften“, so der Gewerkschaftssekretär.

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Dabei hatte es in den vergangenen drei Monaten laut Thoenes durchaus ernste Interessenten für Bast gegeben. „Aber dem Gläubigerausschuss war das alles nicht ernst genug.“ Den Angeboten hätte die Tragfähigkeit gefehlt sowie die Sicherheit, dass hier kein Geld verbrannt würde.

"Am Ende hat einfach die Zeit gefehlt"

„Es ist deshalb schwierig, den Prozess der Investorensuche zu bewerten. Am Ende hat einfach auch die Zeit gefehlt.“ Wobei Thoenes nicht sicher ist, ob die Welt vier Wochen später zwingend besser ausgesehen hätte: „Das weiß niemand.“

Ende August werden die Mitarbeiter wissen, wie es weitergeht. Fest steht bisher nur: Eine Zukunft bei Bast wird es nicht geben.

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