Der Inoffizielle Auftakt von Sim-Jü, das Benefiz-Fußballspiel zwischen Schaustellern und Werner Promi-Team am Freitag, versank beinahe im Regen. Und auch die Prognose für den offiziellen ersten Kirmestag war alles andere als rosig. Doch als Bürgermeister Lothar Christ am Samstag um kurz nach 14 Uhr das größte Volksfest an der Lippe eröffnete, tat er das bei strahlendem Sonnenschein. Uns so ging es bis in den Abend.
Das wider Erwarten wunderbare Herbstwetter lockte die Leute an. Und zwar in diesem Jahr besonders früh. Karl-Heinz Wendler (63), dessen Familie seit Generationen das Kinderkarussell direkt vorne auf dem Hagen betreibt, sagt im Gespräch mit der Redaktion: „Als ich von der Eröffnungsfeier kam, war der Platz schon richtig voll. Das habe ich so lange nicht mehr erlebt.“ Auch seine Einnahmen seien nicht schlecht gewesen, sagt er mit der typischen Untertreibung eines Geschäftsmannes: „Wir wollen nicht meckern.“

Früh wurde Sim-Jü voll
Eine Kollegin von ihm ergänzt: „Wahrscheinlich waren die Leute so früh da, weil sie doch noch vor späterem Regen Angst hatten.“ Doch der Regen blieb bis spät in die Nacht aus. Allerdings trübte ein kleiner Vorfall um kurz nach 23 Uhr die bis dahin makellose Kirmes-Bilanz. Wegen eines Stromausfalles blieb das Fahrgeschäft Jump Street auf dem Kurt-Schumacher-Platz plötzlich in ungefähr vier Metern Höhe stehen. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich noch zwei weibliche Fahrgäste an Bord.
Die Feuerwehr war schnell vor Ort, barg die beiden Frauen nach rund zehn Minuten unverletzt mit der Drehleiter. Am Sonntagmorgen sagte Marktmeister Sven Bohne im Gespräch mit der Redaktion zu den Hintergründen: „Es hat offenbar Probleme in einem Stromverteiler-Kasten gegeben. Dadurch kam es zu einem Stromausfall bei verschiedenen Kirmes-Geschäften. Unter anderem bei dem Fahrgeschäft Jump Street.“

Gottesdienst im Autoscooter
Ansonsten konnte der für die Sim-Jü-Organisation verantwortliche Marktmeister am Sonntagvormittag nur Erfreuliches vom Start-Tag berichten. „Mir ist nichts Negatives bekannt geworden. Die Schausteller sind sehr zufrieden. Vor allem, da das Wetter deutlich besser als vorhergesagt war.“
Nicht ganz so sonnig, aber immerhin trocken startete der Sonntag. Der begann traditionell um 10 Uhr mit dem ökumenischen Gottesdienst im Autoscooter auf dem Hagen. Mehr als 100 Gläubige saßen auf Klappstühlen, aber auch in den am Rand geparkten Wagen. Eine Stunde später nahm dann das Kirmes-Geschehen am traditionellen Familien-Sonntag seinen Lauf.
Nachmittags wurd‘s richtig voll
Wie üblich, ging es Sonntagvormittag eher ruhig zu. Ab dem frühen Nachmittag füllte sich dann das Gelände. Als ab 15 Uhr sogar Sonnenstrahlen häufiger die Wolkendecke durchbrachen, nahm der traditionell von vielen Familien aus nah und fern besuchte Sim-Jü-Sonntag richtig Fahrt auf. „Hier ist es schon sehr gut gefüllt“, sagte Marktmeister Sven Bohne gegen 16.45 Uhr in einem Gespräch mit der Redaktion.
Das merken auch die Anwohner der rund um die Innenstadt gelegenen Straßen. In Ermangelung großer Parkflächen suchen sich die zahlreichen Kirmes-Fans von außerhalb Parkmöglichkeiten bis in weit entfernte Wohngebiete. Doch es sei zu diesem Zeitpunkt alles problemlos verlaufen, so Bohne.
Sonstige Vorkommnisse am zweiten Kirmestag? „Bis jetzt Fehlanzeige, zum Glück“, sagte Bohne. Dass alles ruhig und problemlos verliefe, könne er an der mangelnden Anruf-Häufigkeit auf seinem Diensthandy ausmachen. Normalerweise klingele das Gerät ständig. An diesem Sonntagnachmittag „sind Sie der erste, der die vergangenen zwei/drei Stunden angerufen hat.“
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