
Apothekerin Ursula Brinkmann-Trötsch hofft, dass das neue E-Rezept ihre Arbeit erleichtert, sieht aber noch Baustellen. © Pixabay Kaarsten (Symbolbild)/ Heckenkamp
Apothekerin aus Werne hofft trotz Bedenken auf E-Rezept
Apotheken in Werne
Ab dem 1. September 2022 kommt das E-Rezept in die Apotheken. Eine Werner Apothekerin hofft darauf, dass das E-Rezept die Arbeit erleichtert, hat aber auch ein paar Bedenken.
Nur noch bequem übers Handy Rezepte einlösen ohne den rosafarbenen Zettel. So soll das neue E-Rezept ab dem 1. September funktionieren. Die Werner Apothekerin Ursula Brinkamnn-Trötsch hofft auf das E-Rezept als eine Hilfe, glaubt aber, dass nicht alle Bevölkerungsgruppen das Angebot direkt annehmen werden.
Was das E-Rezept bringt und ob es eine gute und sinnvolle Maßnahme ist „wird sich zeigen“. So formuliert es Ursula Brinkmann-Trötsch von der Christophorus-Apotheke. Sie hofft, dass die Zusammenarbeit mit den Arztpraxen dadurch erleichtert wird. „Aktuell haben wir noch oft das Problem, dass viele Rezepte, die von den Arztpraxen kommen, nachkorrigiert werden müssen“, erklärt die Apothekerin. Das soll sich mit dem elektronischen Rezept ändern.
„Aber ob sich das dann auch so bewahrheitet, muss man abwarten. Die Akzeptanz für das E-Rezept ist bei vielen Ärzten - so wie ich es gehört habe - nicht ganz so hoch“, sagt Brinkmann-Trötsch. Erstmal müssten die Ärzte auch das E-Rezept anbieten. Ab dem 1. September sind laut der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) rund 250 Pilot-Praxen und-Krankenhäuser in der sogenannten „Rollout-Phase“ dabei.
Apothekerin befürchtet Probleme bei älteren Menschen
Doch nicht nur die vermeintlich geringe Akzeptanz bei einigen Ärzten ist für Brinkmann-Trötsch ein Problem. Auch das Alter der Patienten spielt laut ihrer Vermutung eine Rolle. „Bei jüngeren Patienten wird das E-Rezept vermutlich schneller angenommen werden. Aber bei älteren Menschen, die ja auch einen größeren Kundenanteil ausmachen, wird das etwas schwieriger, da diese oft mit der Technik nicht so vertraut sind“, erklärt Brinkmann-Trötsch. Ohnehin sei bei der Einführung des E-Rezeptes in den Apotheken ein „schleichender Vorgang“ zu erwarten. Dies hat noch weitere Gründe.
Ein weiterer Grund, weshalb Patienten keinen radikalen Umbruch ab Donnerstag, 1. September 2022, zu erwarten haben, ist der, dass es bei einigen Medikamenten noch eine gewisse Zeit braucht, bis sie erfasst werden. „Das wird im Endeffekt ein schleichender Prozess werden, weil viele Medikamente noch gar nicht im System erfasst worden sind. Die meisten Betäubungsmedikamente sind zum Beispiel noch nicht dabei und müssen erst noch in das System eingepflegt werden“, erklärt die Apothekerin.
Das neue E-Rezept kommt deutschlandweit ab dem 1. September 2022. Laut des Bundesgesundheitsministeriums soll es den Umgang mit Rezepten sicherer machen, da es fälschungssicher ist. Außerdem soll die Zusammenarbeit zwischen Arztpraxen, Apotheken und Krankenkassen durch das E-Rezept erleichtert werden.
Kind des Ruhrgebiets, Fußball- und Sportverrückt. Hat wirtschaftspolitischen Journalismus an der TU Dortmund studiert und arbeitet seit vier Jahren bei den Ruhr Nachrichten. Zunächst als freier Mitarbeiter im Lokalsport. Seit 2022 im Volontariat.
