Dr. Hans Piepenbrock mit Mitarbeiterin Radiye Bulut hinter der Plexiglas-Wand in der Praxis an der Alten Münsterstraße. © Jörg Heckenkamp

Ärzte in Werne

Ärzte-Sprecher zur Corona-Lage: „Deutlich weniger Routine-Checks“

Das Coronavirus hat das Leben der Menschen seit März auf den Kopf gestellt. Auch die Werner, die sich um die Gesundheit der Bürger kümmern, mussten sich neu orientieren.

Werne

, 07.12.2020 / Lesedauer: 3 min

Nicht nur im Christophorus-Krankenhaus hat das Coronavirus für völlig veränderte Arbeitsbedingungen wie Besucherstopp, Isolierstationen, noch höhere Hygiene, etc. gesorgt. Auch die niedergelassenen Ärzte in Werne mussten sich stark umstellen. „Corona hat unserer Arbeit sehr verändert“, sagt Dr. Hans Piepenbrock.

Der 64-Jährige Piepenbrock betreibt gemeinsam mit Dr. Christian Ruhnau eine Gemeinschaftspraxis an der Alten Münsterstraße. Zudem ist er Sprecher der rund 40 niedergelassenen Ärzte in der Lippestadt. „Zum Beispiel sind Routine-Untersuchungen seitdem weniger geworden“, sagt er. Etwa die üblichen Check-Ups.

Patienten scheuen Gang zum Arzt

Das habe wohl damit zu tun, dass Patienten den Gang in die Arztpraxen scheuten und nur, wenn es tatsächlich unabdingbar ist, vor Ort erscheinen würden. Andererseits sei das Team der Praxis nun anderen Anforderungen ausgesetzt. „Es gibt deutlich mehr Anrufe. Die telefonische Belastung ist stark gestiegen“, sagt der erfahrene Mediziner, der zudem ehrenamtlich Vorsitzender der Hospizgruppe Werne ist.

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Hinweisschilder, Maskenpflicht, Plexi-Trennwände - die Praxen in Werne versuchen, Ansteckungsrisiken zu minimieren. „Aber natürlich kommen auch in unserer Praxis Coronafälle vor“, sagt Piepenbrock. Einen Todesfall, der in Zusammenhang mit seiner Praxis stehe, sei ihm aber zum Glück nicht bekannt geworden.

Weiterhin würden die Praxen in Werne, so weit er den Überblick habe, eine noch genauere Terminvergabe vornehmen, „damit die Wartezimmer nicht so voll sind“. Beim ihm gelte das mittlerweile auch für die routinemäßige Blutabnahme. Früher wären die Patienten für den kleinen Pieks gekommen, wann sie wollten. Jetzt müssten sie sich einen Termin geben lassen.

Ansturm auf Schnelltests „wird noch kommen“

Einen Ansturm auf Schnelltests, wie in den Praxen mancher anderen Städte, habe er noch nicht verzeichnet. „Aber das wird wohl noch kommen“, meint er. Derzeit sei die Häufigkeit von Tests in der Gemeinschaftspraxis stark schwankend. An manchen Tagen gar keiner, an manchen Tagen bis zu einem Dutzend.

Die zuletzt stark gestiegenen Zahlen von Infizierten und Verstorbenen in Werne sieht Hans Piepenbrock mit dem analysierenden Auge des Mediziners. „Ich glaube nicht, dass es eine massive Übersterblichkeit in den Werner Seniorenheimen gibt.“ Wenn auch jeder Tod sehr bedauerlich sei, „so sind acht Tote (Stand Mittwoch, 2. 12;, Anmerk. der Red.) nicht allzu viel.“

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