Man schrieb das 1622, als Christian von Braunschweig, „Der Tolle Christian“ genannt, brandschatzend die Lippe hinaufzog. Wegen dichten Nebels verfehlte er die Stadt Werne, wie es heißt. Zum Dank, verschont geblieben zu sein, gelobte man, von nun an in jedem Jahr eine Dankesprozession abzuhalten. So weit die Überlieferung, die in Werne wohl jedes Kind kennt. In diesem Jahr jährt sich diese Prozession nun zum 400. Mal.
Anlässlich dieses Jubiläums hat sich die Stadt Werne gemeinsam mit der katholischen St.-Christophorus-Gemeinde etwas Besonderes geplant. Für den 18. Juni hat sich nicht nur Nuntius Nikola Eterović, der Vertreter des Papstes und des Vatikan-Staates in Deutschland, angekündigt, es werden auch Landrat Mario Löhr, selbst gebürtiger Werner, und weitere Politiker erwartet.
Ab 10 Uhr wird es eine Messe in der St.-Christophorus-Kirche geben. Nach der Messe zieht die Gemeinde über Kirchplatz, Magdalenenstraße, Steinstraße, Markt und zurück zum Kirchplatz. Dort werden die Grußworte gesprochen und die Predigt gehalten, danach erfolgt die Prozession über Kirchplatz, Kirchhof, Bonenstraße, Konrad-Adenauer-Straße, Roggenmarkt und endet in der Pfarrkirche St. Christophorus mit dem feierlichen sakramentalen Segen.
Im Anschluss an die Prozession ist anlässlich des hohen kirchenlichen Besuchs ein Eintrag der Ehrengäste in das Goldene Buch der Stadt Werne vorgesehen.

In der Christophorus-Gemeinde wird bereits seit Monaten für die musikalische Gestaltung dieses besonderen Anlasses geprobt. Rund 100 Sänger aus verschiedenen Ensembles, wie dem Damenchor, der Choral-Schola, der Vocapella und dem Verina Ensemble werden für die musikalische Untermalung des Prozessions-Jubiläums sorgen. „Im Mittelpunkt steht dabei die Missa Solemnis, ein Stück des zu Unrecht vergessenen Komponisten Robert Führer aus dem 19. Jahrhundert“, kündigt Kantor Hans-Joachim Wensing an.
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