10 Millionen Euro für Investition in Werne Ministerpräsident gibt Startschuss für Wasserstoff-Zentrum

10-Millionen-Investition: Wüst gibt Startschuss für Wasserstoff-Zentrum
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Open Grid Europe (OGE) ist ein Energie-Riese, der in Werne vielfach unter dem Radar läuft. „Vielen in Werne ist gar nicht bewusst, wie wichtig die Erdgasverdichter-Station in Ehringhausen ist“, sagt Wernes Bürgermeister Lothar Christ. Aber da Erdgas nach jetzigem Stand ein energiepolitisches Auslauf-Modell ist, setzt OGE auf Wasserstoff.

Und da es etwas ganz anderes ist, ob man Erdgas oder Wasserstoff durch Leitungen schickt, baut der Essener Gasnetz-Betreiber auf seinem Gelände in Ehringhausen ein Wasserstoff-Trainingszentrum. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, der Wasserstoff schon vor Jahren als klimaneutrale Energie der Zukunft gepriesen hat, ließ es sich nicht nehmen, den ersten Spatenstich zu setzen.

Beeindruckende Szenerie

Der Ministerpräsident bei seinem ersten Besuch in Werne - da konnte die Szenerie nicht beeindruckend genug sein. Große Banner und Plakate schmückten die Baustelle des neuen Trainingszentrums. Mehrere Catering-Zelte waren aufgebaut, ebenso ein Rohr, an dem der symbolische Spatenstich stattfinden sollte. Dahinter perfekt platziert ein beeindruckender Bagger, dessen einzige Funktion darin bestand, beeindruckend auszusehen.

Aber das Vorhaben von Open Grid ist auch beeindruckend. „Wir wollen hier eine Wasserstoff-Trainingsstrecke bauen, auf der wir nicht nur alle unsere 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach und nach schulen. Das Zentrum soll auch offen für andere Netzbetreiber sein“, sagt Dr. Thomas Hüwener aus der Geschäftsführung im Gespräch mit der Redaktion.

OGE investiert 10 Millionen Euro

Er erläuterte, dass OGE „zehn Millionen Euro aus eigenen Mitteln, ohne Zuschüsse oder Förderungen“ in die Errichtung der Trainingsstrecke stecke. „Damit wollen wir zeigen, dass es uns mit dem Thema Wasserstoff ernst ist.“ Die Beschäftigten könnten hier unter realistischen und sicheren Bedingungen den Umgang mit dem für sie neuen Werkstoff Wasserstoff lernen.

Was erwartet die Leute hier, fragte Hüwener rhetorisch und erklärt: „Eine geschlossener Kreislauf einer Wasserstoff-Pipeline, an der man alle Tätigkeiten erlernen kann, ob Ausbau oder Wartung. Wir sind auch offen für Innovationen, die es vielleicht demnächst gibt.“ Wie die Schulungen ablaufen könnten, sei noch nicht klar. „Das ist alles neu, wir stehen ganz am Anfang“, sagt Hüwener. Wahrscheinlich werde es verschiedene Schulungs-Module geben, die von einigen Tagen bis zu mehreren Wochen reichten.

Ehrgeizige Baupläne

Die Baupläne sind ehrgeizig. Schon nach einem Jahr soll das „europaweit einzigartige Trainingszentrum“ seinen Betrieb aufnehmen, so Dr. Jörg Bergmann, Sprecher der OGE-Geschäftsführung. Werner Bürgermeister Lothar Christ ist hocherfreut über dieses Engagement. „Das zeigt uns, das Open Grid sehr auf die Stadt Werne setzt. Sie sind seit fünf Jahrzehnten ein wichtiger Partner für Werne.“ Christ erinnerte daran, dass erst vor fünf Jahren die Erweiterung und Modernisierung der Gasverdichter-Station Ehringhausen gefeiert wurde. „Ein Projekt, das 170 Millionen Euro gekostet hat.“

Ministerpräsident Wüst lobt

Ministerpräsident Hendrik Wüst zeigte sich höchst angetan von diesem Zukunftsprojekt. Er sagte: „Unsere Aufgabe ist, dass der Klimaschutz gelingt, dass wir dabei wettbewerbsfähig bleiben und gute Arbeitsplätze schaffen.“ Dazu brauche man viel Innovations-Kraft. „Man darf nicht klein rechnen. Wasserstoff ist für die Zukunft von zentraler Bedeutung.“ Mit der Unterschrift der Akteure auf das Wasserstoff-Rohr war der offizielle symbolische Spatenstich am Montagmittag (7. August) besiegelt. Durch die Leitungen der Erdgas-Verdichterstation in Werne-Ehringhausen laufen derzeit rund 25 Prozent des gesamten deutschen Erdgases. Vielleicht löst Wasserstoff das in einigen Jahren ab.

Viele Fotos vom Spatenstich mit dem Ministerpräsidenten auf rn.de/werne

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