Hühnerhof in Werne Nach höchst kontroverser Debatte gibt Stadtrat grünes Licht

Nach kontroverser Debatte gibt Rat grünes Licht für Hühnerhof-Planung
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Am Mittwochabend fand im Stadtrat von Werne eine lebhafte Debatte über die Entwicklung der innerstädtischen Fläche des sogenannten „Hühnerhofes“ zwischen der Konrad-Adenauer-Straße und dem Busbahnhof statt. Dezernent Ralf Bülte betonte die Wichtigkeit dieser Entscheidung für die Innenstadt und verwies auf das große Potenzial der bislang wenig ansprechenden Fläche. Er plane, bis Ende 2025 ein städtebauliches Konzept zu erarbeiten.

Wirtschaftsförderer Matthias Stiller bezeichnete den Hühnerhof als wahrscheinlich die best-begutachtete Fläche in der Innenstadt und hob die Ergebnisse des CIMA-Gutachtens hervor, das unter anderem ganztägige Gastronomie, ansprechende Fassadengestaltung und grüne Verweilorte empfiehlt. Bülte bat um Zustimmung für die geplanten Maßnahmen.

Wie soll das Gelände des sogenannten „Hühnerhofes“ zwischen Busbahnhof und Konrad-Adenauer-Straße künftig aussehen? Darum drehte sich die kontroverse Debatte im Stadtrat.
Wie soll das Gelände des sogenannten „Hühnerhofes“ zwischen Busbahnhof und Konrad-Adenauer-Straße künftig aussehen? Darum drehte sich die kontroverse Debatte im Stadtrat. © Laura Oswald-Jüttner (A)

Entgegengesetzte Meinungen

Die Diskussion wurde jedoch von unterschiedlichen Meinungen geprägt. Uta Leisentritt von der CDU äußerte Bedenken und wies darauf hin, dass die Bonenstraße bereits unter Leerständen leidet. Demnächst schließe auch noch das Modegeschäft Leenders. Sie plädierte dafür, das Projekt in seiner jetzigen Form zu belassen und die Priorität auf die Bekämpfung des Leerstands zu legen. Dr. Thomas Gremme von der UWW dagegen zeigte sich grundsätzlich positiv gegenüber dem Projekt und sah es als potenziellen Frequenzbringer.

Klaus Schlüter von den Grünen sprach sich gegen eine massive Bebauung aus und forderte, die Bürgerbefragung ernst zu nehmen. Claudia Lange von der FDP erkannte die Probleme der Bonenstraße an, betonte jedoch die Notwendigkeit, den Hühnerhof weiterzuentwickeln. Ulli Höltmann und Siegfried Scholz von der SPD wiesen darauf hin, dass eine Planung am Hühnerhof nicht die Leerstände in der Innenstadt beseitigen würde und kritisierten die scharfe Ablehnung von CDU und Grünen als überzogen.

Die Debatte am Mittwochabend zog sich lange dahin. Bürgermeister Lothar Christ griff mehrfach in die Diskussion ein, arbeitete auf eine Zustimmung zu der Verwaltungsvorlage hin, damit man mit der Entwicklung voranschreiten könne. Christ machte deutlich, dass man sich im frühen Stadium befinde und die Werner Politik über jeden einzelnen Schritt befinden müsse.

Zur CDU-Ansicht, man solle erst die Leerstände bekämpfen, meinte er: „Die meisten Ladenlokale in der Bonenstraße haben Defizite.“ Es werde seitens der Eigentümer zu wenig investiert. Die Bebauung des Hühnerhofes könnte zu einer Belebung in der Innenstadt führen. Christ: „Wenn wir dadurch die Frequenz erhöhen können, würden die Eigentümer möglicherweise in Modernisierung investieren.“

Mehrheitlich stimmte der Rat der weiteren Entwicklung, wie von der Verwaltung angeregt, zu.

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