Wenn das Vredener Freibad am Tag eine Besuchermarke von über 1000 knackt, war es ein guter Tag. Nun ist die aktuelle Saison gerade zu Ende und ein Rückblick auf die Zahlen zeigt, dass es wenige dieser „guten“ Tage gab. So wenig, dass Betriebsleiter des Frei- und Hallenbades Mario Menkehorst es als eine „schlechte Saison“ bezeichnet.
Aber warum hat es nur so verhältnismäßig wenige Vredener ins Freibad gezogen? Eine Antwort fällt Mario Menkehorst nicht schwer. „Es gab diesen Sommer viel Regen, da bleiben die meisten zu Hause“, erklärt er.
Die meisten Besucher im Freibad gab es am 12. August, 1350 waren es an der Zahl. Auch hier beweist sich Mario Menkehorsts Überlegung: „An dem Tag war es auch sehr heiß.“
Mit einem Blick auf die vergangenen, recht sonnigen Tage gerät der verregnete Sommeranfang schnell in Vergessenheit. Wäre es daher nicht eine Option, die Freibadsaison einfach zu verlängern?
Diese Frage hört Mario Menkehorst in den letzten Tagen oft, leider ist die Antwort darauf ernüchternd. „Am Sonntag findet hier der Vredener Triathlon statt und wenn die Wiese blockiert ist, kann ich kein Freibad machen“, erklärt der Betriebsleiter.
Doch die Überlegung hat noch einen ganz anderen Haken. „Nach der Saison muss das Freibad gewartet werden. Dafür muss ich viele der Firmen schon Monate im Voraus anrufen, das macht es unmöglich, die Saison spontan zu verlängern.“
Vor einigen Wochen stand das Vredener Freibad schon einmal in den Schlagzeilen, allerdings aus sehr tragischen Gründen. Eine Frau war im Wasser kollabiert und musste noch vor Ort reanimiert werden.
Solche Vorfälle können verunsichern, Mario Menkehorst macht aber deutlich, dass es sich bei solchen Unfällen um absolute Ausnahmesituationen handelt. „Die meisten Badeunfälle passieren außerhalb des Wassers und sind in den meisten Fällen ganz harmlos“, stellt er klar.
Schwimmüberwachung mit KI
Um in Zukunft allen Gästen ein noch sichereres Schwimmerlebnis zu bieten, wird in der kommenden Hallenbadesaison erstmals künstliche Intelligenz eingesetzt. Die Software aus Israel erkennt über Kameras mögliche Badeunfälle und schickt dann eine Benachrichtigung an die Aufsichtsperson. In den nächsten Wochen starten in Vreden die ersten Tests mit Tauchern, die Hardware steht schon. „Natürlich darf man sich nicht allein auf die KI verlassen, aber wir sind davon überzeugt, dass es enorm helfen kann“, so Mario Menkehorst.
Aber noch einmal zurück zum Freibad: Damit also im nächsten Jahr eine „schlechte Saison“ zu einer „guten Saison“ wird, braucht es das passende Wetter. Wenn Mario Menkehorst einen Wunsch hat, dann ist es Sonne, denn: „Dann ist die Hütte wieder voll und dann macht es einfach mehr Spaß.“