Es ist einem glücklichen Zufall zu verdanken, dass Frank Rummeling nun im Fahrradhaus Terbrack steht und dort als neuer Inhaber Fahrräder verkauft. Er hatte einen freien Tag, als er erfuhr, dass Bernd Terbrack sein Fahrradhaus in Vreden gerne abgeben würde. Für ihn war klar: „Wenn nicht jetzt, wann dann?“
Und so machte sich Frank Rummeling kurzerhand auf den Weg nach Vreden und ließ sich durch Bernd Terbrack zu dessen Fahrrädern beraten. Schnell kam man ins Gespräch, vier Wochen hat es bis zur Übernahme gedauert.
Seit dem 1. März ist Frank Rummeling nun der neue Inhaber des Fahrradhauses Terbrack. „Es hat einfach gepasst, auch das Fahrradprogramm. Das sind alles Fahrräder, die ich vorher schon verkauft habe“, berichtet der 53-Jährige.
Vor allem aber stimmten Bernd Terbrack und sein Nachfolger in ihren Ansichten zur Fahrradergonomie überein. Ein Thema, das Frank Rummeling, der bereits über 30 Jahre in der Branche tätig ist, schon lange beschäftigt: „Es gibt unterschiedliche Meinungen dazu, wie man auf einem Fahrrad sitzen sollte. Ich habe selbst etliche Lehrgänge dazu besucht. Und meine Einstellungen dazu passten mit der Philosophie von Bernd Terbrack überein.“
Schwerpunkt Manufaktur
Frank Rummeling musste also nicht erst alles umstellen, bevor er loslegen konnte. Er will den Schwerpunkt weiter auf den Manufakturbereich legen. „Die Räder sollen so gebaut werden, wie es sich der Kunde wünscht.“ Anhand von Musterrädern können die Kunden im Geschäft testen, was zu ihnen passt, „dann setzen wir uns zusammen und stellen das gewünschte Fahrrad mit einem Online-Konfigurator zusammen.“
Mit zusätzlichem Personal will der 53-Jährige außerdem die Werkstatt besser aufstellen, damit Reparaturen in Zukunft schneller durchgeführt werden können.
Viele Gespräche
Mit Lieferschwierigkeiten, wie sie die Branche in den vergangenen Jahren oftmals erlebt hat, hat der Fahrradhändler nicht mehr zu kämpfen. „Vereinzelt gibt es Hersteller, die noch Probleme haben, aber allgemein hat sich der Markt beruhigt.“
Im Gegenteil: Mittlerweile bekämen viele Händler das geliefert, was sie vor eineinhalb Jahren bestellt haben. „Aber man hat sich zwischenzeitlich anderweitig umgeschaut. Und jetzt stehen die Lager voll.“
Ein Problem, vor dem Frank Rummeling dank seines Vorgängers nicht steht. „Wir sind nicht betroffen, weil Bernd Terbrack vorher schon das Lager runtergefahren hat.“ Das hat für den Nachfolger einen großen Vorteil: „Man fängt mit einem aufgeräumten Laden an und kann alles so aufbauen, wie man es sich vorstellt.“

Doch insgesamt heißt es für Frank Rummeling: „Never change a running system.“ Und dazu gehört auch, dass die Kunden nicht nur unbekannte Gesichter im Laden antreffen. „Bernd Terbrack lässt sich auch weiterhin im Haus blicken. Zum Heimattag haben wir hier viele Gespräche mit den Kunden geführt.“ Die Akzeptanz sei gut.
Der Name bleibt, die Geschäftsphilosophie bleibt: „Dazu gehört auch, dass ein Fahrrad leicht sein sollte und nicht so schwer wie viele von der Stange. Dadurch verkauft man vielleicht ein Fahrrad weniger, aber man hat zufriedene Kunden.“
Trotzdem: Im Fahrradhaus Terbrack ist für jeden Geldbeutel etwas zu finden. Den größten Teil des Umsatzes machen die „Räder von der Stange“ aber wohl nicht aus. „Ich glaube, viele ‚normale‘ Fahrräder werden auch einfach im Internet bestellt.“
Frank Rummeling geht mit viel Freude an die neue Aufgabe im Fahrradhaus Terbrack heran: „Wenn ich merke, die Leute sind interessiert, dann kann man sie auch dementsprechend beraten. Das ist dann zwar vielleicht etwas teurer, aber es läuft auch besser.“
Miniaturschuhmuseum: Wie ein Stück Geschichte von Sophie Scholl nach Vreden kam
Leerstand an der Mauerstraße beseitigt: Dilan Acar (29) eröffnet Physiotherapiestudio
Geschäftsübergabe beim Fahrradhaus Terbrack: Ein Vorbild für den Einzelhandel