Die klassische Kirmes soll 2021 abgesagt werden, doch wenn möglich soll es ein Alternativprogramm geben.

© Victoria Garwer

Vredener Kirmes soll abgesagt werden – Pop-Up-Kirmes mögliche Alternative

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Die Stadt möchte die Vredener Kirmes 2021 absagen. Allerdings soll es ein coronakonformes Alternativprogramm geben. Zum Beispiel eine einwöchige Pop-Up-Kirmes ohne Alkoholausschank.

Vreden

, 16.04.2021, 16:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Noch 140 Tage wären es bis zur Vredener Kirmes gewesen. Doch die Stadt möchte schon jetzt die Notbremse ziehen. In einer Vorlage für die Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Mittwoch, 21. April, schlägt die Verwaltung vor, die Kirmes „in ihrer klassischen und traditionellen Form aufgrund der weiterhin anhaltenden Corona-Pandemie abzusagen“.

„Es tut mir in der Seele weh, diesen Vorschlag zu machen“, sagt Bürgermeister Tom Tenostendarp am Freitagnachmittag im Gespräch mit der Redaktion. „Aber ich glaube, dass uns Corona noch das ganze Jahr über begleiten wird.“ In der Sitzungsvorlage heißt es dazu: „Circa 120.000 Besucher, die an drei Tagen dicht aneinander gedrängt ohne jeglichen Mindestabstand und Mundschutz durch die Vredener Innenstadt bummeln und ausgelassen ihr Volksfest feiern – das scheint aktuell unmöglich.“

Tom Tenostendarp weist darauf hin, dass die Entscheidung allein beim Haupt- und Finanzausschuss liegt. Es sei sinnvoll, die Überlegungen jetzt schon anzustellen. „Wir müssten jetzt mit der Planung der Kirmes anfangen und auch die Schausteller wollen ja Bescheid wissen“, sagt er.

Alternativprogramm soll Schaustellern helfen

Zuckerwatte, Karussellfahrten und Buden soll es aber wenn möglich trotzdem geben. Denn die Verwaltung möchte gemeinsam mit dem Schaustellerverband Münsterland ein Konzept für ein coronakonformes Alternativprogramm erarbeiten.

Dabei denken die Verantwortlichen zum Beispiel an die Schausteller, die dringend auf Einnahmen angewiesen seien, aber auch an Familien, die nicht in den Urlaub fahren können.

Ein erstes Gespräch mit dem Schaustellerverband hat es bereits gegeben. Dabei wurden einige Ideen gesammelt. Vorstellbar ist demnach eine sogenannte „Pop-Up-Kirmes“, also ein vorübergehender Freizeitpark auf einem eingezäunten Areal. „Dieser soll nicht unter dem Namen Vredener Kirmes geführt werden und dem auch nicht ähneln“, heißt es dazu in der Sitzungsvorlage.

Eine Woche mit Abstand und ohne Alkohol

Diese Pop-Up-Kirmes könnte für eine Woche inklusive zwei Wochenenden in Vreden bleiben. Geplant wäre ein Zeitraum rund um das erste Septemberwochenende, an dem traditionell die Kirmes stattfindet.

Damit bei dieser Art von Veranstaltung die Coronaregeln eingehalten werden, sind einige Maßnahmen nötig. Es müsste zum Beispiel eine Obergrenze an Besuchern geben, die Fahrgeschäfte und Buden müssten in größerem Abstand zueinander stehen und ein Security-Dienst müsste Kontrollen durchführen.

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Die Stadt geht in ihren Vorschlägen aber noch weiter. Denn der Alkoholausschank soll verboten werden. Auch die Öffnungszeiten wären im Vergleich zur normalen Kirmes deutlich eingeschränkt. Das Programm soll vor allem auf Familien und Kinder ausgerichtet sein. Offizieller Veranstalter wäre der Schaustellerverband Münsterland, bei der Planung und Durchführung wäre das Ordnungsamt beteiligt.

Konkretes Konzept soll im Juni vorliegen

Absehbar ist zudem, dass sich die Stadt an solch einem Konzept finanziell beteiligen muss. Das habe der Schaustellerverband bereits signalisiert, heißt es in der Vorlage. Eine konkrete Kostenschätzung sei aber zurzeit noch nicht möglich.

Wenn der Haupt- und Finanzausschuss am Mittwoch zustimmt, werden die Verwaltung und der Schaustellerband ein konkretes Konzept erarbeiten. Darüber soll der Rat dann Ende Juni abstimmen.

Eines schickt die Verwaltung aber schon jetzt vorweg: „Sollte die Vredener Kirmes 2022 in traditioneller Art und Weise wieder möglich sein, wird sie in gewohntem Umfang stattfinden.“

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