
Braucht Vreden wirklich einen zweiten Edeka? Die Zahlen aus dem aktuellen Einzelhandelskonzept sprechen eine klare Sprache: Die Stadt ist gut versorgt. Acht Lebensmittelmärkte und eine hohe Kaufkraftbindung zeigen, dass die Versorgung funktioniert. Unterversorgungen gibt es nur punktuell, und diese werden durch das allgemeine Einkaufsverhalten der Bürger weitgehend ausgeglichen. Von einer Notwendigkeit für einen weiteren Supermarkt zu sprechen, wäre daher übertrieben.
Potenzial aus Ahaus Co.
Doch das bedeutet nicht, dass ein neuer Edeka Vreden nicht bereichern kann. Ein moderner Markt kann das Einkaufserlebnis verbessern, neue Arbeitsplätze schaffen und das Stadtbild aufwerten. Zudem kann der Wettbewerb mit anderen Supermärkten und Discountern langfristig zu besseren Angeboten und mehr Vielfalt führen. Außerdem kommen, wie der Citymanager Jörg Lenhard erklärt, schon jetzt immer mehr Kunden von Stadtlohn und Ahaus nach Vreden. Womöglich liegt auch hier noch Potenzial nach oben.
Die Herausforderung liegt in der Balance: Zu viele Märkte auf engem Raum könnten Umsatzeinbußen für bestehende Händler bedeuten und langfristig zu Filialschließungen führen. Besonders K+K betrachtet die Entwicklung skeptisch. Dennoch zeigt sich, dass Vreden als Einkaufsstandort attraktiv bleibt – auch für Kunden aus den Niederlanden.
Letztlich wird die Zeit zeigen, ob der neue Edeka das bestehende Angebot sinnvoll ergänzt oder nur Verdrängungseffekte verursacht. Eine Notwendigkeit besteht nicht, aber ein Zugewinn für die Stadt könnte es durchaus sein.