
© Stefan Gerdes
Vreden im Advent: Märkte finden statt, Nikolausumzug wird abgesagt
Adventsmarkt
An jedem Adventswochenende waren in Vreden Veranstaltungen geplant. Corona macht jetzt einigen davon einen Strich durch die Rechnung, andere finden unter strengen Bestimmungen statt.
Es waren anstrengende Tage und Wochen für Karin Otto, Geschäftsführerin des Stadtmarketings Vreden, und ihr Team. Immer wieder musste neu geplant werden, neue Ideen anhand der sich entwickelnden Corona-Lage geprüft werden. Nun steht ein Plan. „So kann es funktionieren, zumindest nach dem jetzigen Stand der Dinge“, sagt Karin Otto am Dienstagvormittag.
Dieser Plan sieht wie folgt aus: Vreden leuchtet, das Horst-Schmücken, der weihnachtliche Vreden-Markt und der historische Adventsmarkt sollen stattfinden. Dabei wird die 2G-Plus-Regel gelten. Vreden singt und der Nikolausumzug hingegen werden ausfallen.
Vreden im Advent
- 26. November: Vreden leuchtet mit Nachtwächterführung und Candle-Light-Dinner in verschiedenen Restaurants
- 27. November ab 15 Uhr auf dem Marktplatz: Weihnachtsbaum Horst wird geschmückt, mit Glühwein, Waffeln, Kakao etc. / Weihnachtsbeleuchtung und Lichtinseln werden erstmalig eingeschaltet, sobald es dunkel wird /
- 3. bis 4. Dezember: Weihnachtlicher Vreden-Markt
- 10. bis 12. Dezember: Historischer Adventsmarkt mit verkaufsoffenem Sonntag ab 13 Uhr
- An allen Adventssamstagen um 17 Uhr: Offene und kostenlose Nachtwächterführung zu den Lichtinseln, Treffpunkt vor dem Kult
- Bei all diesen Veranstaltungen gilt die 2G-Plus-Regel.
Das gemeinsame Singen von Weihnachtsliedern auf dem Marktplatz am 18. Dezember sei einfach ein zu großes Risiko, sagt Karin Otto. „Das ist zwar eine relativ kleine Veranstaltung, aber auch die, bei der die meisten Leute gemeinsam auf der Bühne gestanden hätten.“ Geplant waren mehrere Chöre auf der Bühne.
Beim Nikolausumzug geht es ebenfalls um die Masse an Menschen. Dort kommen die Kinder von mehreren Grundschulen und zahlreichen Kindergärten zusammen. „Dieses Risiko wollen alle Beteiligten nicht eingehen, auch wenn es mir persönlich sehr leid tut für die Kinder“, sagt Bürgermeister Dr. Tom Tenostendarp.
Bürgermeister gibt grundsätzlich grünes Licht
Bei einer Besprechung der Bürgermeister im Kreis Borken am Freitag (19. November) einigten sich diese darauf, dass jede Kommune selber entscheiden solle, ob und unter welchen Bedingungen die Weihnachtsmärkte stattfinden. Tom Tenostendarp gab daraufhin grundsätzlich grünes Licht und machte die Vorgabe der 2G-Plus-Regeln bei Veranstaltungen.
Die Stadt hat sich also bewusst gegen eine Absage entschieden. Warum? Tom Tenostendarp nennt zwei Gründe. Erstens: „In den letzten 20 Monaten haben wir alle viel mitgemacht. Jetzt ist die Situation eine ganz andere, wir können impfen und testen.“ Diese Möglichkeiten gab es letztes Jahr in der Vorweihnachtszeit noch nicht.
Zweitens: An die Veranstaltungen sind auch die verkaufsoffenen Sonntage geknüpft. „Da müssen wir auch an die Einzelhändler denken“, so der Bürgermeister.
Für alle Besucher und Händler gilt 2G-Plus
Gleichzeitig habe man aber auch eine große Verantwortung gegenüber allen Besuchern und Händlern, sagt Karin Otto. Deswegen müssen alle Teilnehmer geimpft oder genesen und zusätzlich tagesaktuell negativ getestet sein. „Wir wollen die größtmögliche Sicherheit für alle Besucher und Händler“, sagt die Geschäftsführerin des Stadtmarketings.
Die gesetzlichen Vorgaben sehen zurzeit so aus, dass ab einer Hospitalisierungsrate von 3 in ganz NRW die 2G-Regel gilt, ab einem Wert von 6 ist es die 2G-Plus-Regel und ab 9 sind Lockdowns möglich. Die jetzigen Planungen sind mit diesem Hintergrund also bis zu einer Hospitalisierungsrate von 9 möglich. Der Wert liegt zurzeit (Stand 23.11.) bei 4,22.
Der Advent in Vreden startet an diesem Wochenende (27. November) mit dem Schmücken des Weihnachtsbaums Horst. Veranstalter ist die Ideenfabrik. „Es ist gut, dass wir auf Sicherheit setzen, aber das ist auch ein enormer Planungsaufwand“, sagt der Vereinsvorsitzende Christian Schröer.
Die Ideenfabrik arbeitet auch deswegen eng mit dem Stadtmarketing und dem Citymanagement zusammen. Nach jetzigem Stand ist ein Einzäunen der Veranstaltungsfläche nicht vorgeschrieben. Dennoch soll es strenge Kontrollen geben. Dabei orientiert man sich an anderen Weihnachtsmärkten, die zurzeit stattfinden.
Kontrollen an Ständen und in der Fläche
„Es wird einen Checkpoint geben, wo Besucher ihre Nachweise vorzeigen, und dafür einen tagesaktuellen Stempel bekommen“, sagt Karin Otto. Security-Mitarbeiter werden in der Fläche kontrollieren und Besucher ohne Stempel zum Checkpoint schicken oder der Fläche verweisen. Auch an den Ständen werden die Besucher die Stempel vorzeigen müssen.
Dieses Vorgehen soll bei allen geplanten Veranstaltungen angewandt werden. Karin Otto verweist in diesem Zusammenhang auch auf die Teststation im ehemaligen Mümken-Ladenlokal direkt in der Innenstadt. Bei mehrtägigen Veranstaltungen soll zusätzlich ein Testmobil aufgestellt werden.
Und warum wäre all das nicht auch beim Nikolausumzug möglich gewesen? „Das ist eine ganz andere Situation als bei den Weihnachtsmärkten, das kann man nicht vergleichen“, sagt Tom Tenostendarp. Denn der Nikolausumzug sei eine schulische Veranstaltung.
Dabei seien viel mehr Menschen in der Innenstadt. Die alle zu kontrollieren, sei nur mit enorm großen Aufwand möglich. Das Risiko auf der anderen Seite war allen Beteiligten zu groß. Eine große Sorge der Schulen sei in diesem Fall gewesen, dass sich viele unterschiedliche Systeme mischen. Das kann auch mit einer Nachweispflicht nicht verhindert werden.
Als gebürtige Vredenerin habe ich mich aus Liebe zur Region ganz bewusst für den Job als Lokaljournalistin in meiner Heimat entschieden. Mein Herz schlägt für die Geschichten der Menschen vor Ort. Ich möchte informieren, unterhalten und überraschen.
