
© Karikatur: Schwarze Blanke
Volksbank-Filialen in Ammeloe und Lünten wieder offen – ohne Geldautomat
Volksbank
Nach einer Automatensprengung hatte die Volksbank die Filialen in Ammeloe und Lünten geschlossen. Jetzt sind sie wieder offen, allerdings ohne Geldautomat. Das soll keine Dauerlösung sein.
Die Volksbank Gronau-Ahaus hat zum Jahreswechsel ihre SB-Filialen in Ammeloe und Lünten wieder geöffnet. Sie waren seit Juli 2020 aus Sicherheitsgründen geschlossen. Auf einen Geldautomaten müssen die Kunden in den Dörfern allerdings auch weiterhin erst einmal verzichten.
Denn in den Filialen stehen momentan nur ein Kontoauszugsdrucker und ein Selbstbedienungsterminal, zum Beispiel für Überweisungen. Die Geldautomaten wurden in beiden Fällen komplett abgebaut.
Die Volksbank möchte damit die Sicherheit der Kunden und Anwohner gewährleisten. Im vergangenen Sommer hatten sich landesweit die Automatensprengungen gehäuft. In Vreden richtete im Juni eine Sprengung in der Volksbank-Filiale in der Innenstadt einen massiven Schaden an. Das Landeskriminalamt (LKA) gab kurz darauf eine Empfehlung heraus, dass Banken Geldautomaten in dicht besiedelten Gebieten abbauen sollten.
Abbau von Geldautomaten soll Anwohner schützen
Darauf habe die Volksbank damals sofort reagiert und entsprechende Filialen geschlossen, sagt Hans-Gerd Ostendarp, Teilmarktleiter Vreden. „Anschließend haben wir unser Sicherheitskonzept unter Einbeziehung von Fachleuten überarbeitet und sind zu dem Schluss gekommen, die vorübergehende Wiedereröffnung der SB-Filialen ohne Geldautomaten vorzunehmen.“

Die Volksbank-Filiale in Ammeloe liegt am Kring, mitten im Dorfkern also. Im selben Gebäude wohnen Menschen. © Victoria Garwer
In Ammeloe, Lünten und im Dinkelcenter Epe können Kunden nun also wieder Kontoauszüge drucken oder Überweisungen tätigen – rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche. Die Überprüfung hat allerdings auch ergeben, dass der Standort an der Laurenzstraße in Epe aufgrund seiner Lage in einem belebten Wohnviertel dauerhaft geschlossen bleibt.
Auch in Ammeloe und Lünten wohnen in direkter Nähe und sogar in denselben Gebäuden über den Filialen Menschen. „Deswegen besteht eine unmittelbare Gefahr für Leben und Gesundheit der Anwohner“, begründet Hans-Gerd Ostendarp, warum es in den Dörfern auch weiterhin keine Geldautomaten gibt. Damit folge die Volksbank einer neuen Empfehlung des LKA.
Bankfilialen bleiben nachts meist geschlossen
In den Filialen in Vreden lösen die Banken das Problem übrigens damit, dass die Foyers, in denen sich die Automaten befinden, nachts geschlossen bleiben. In den Dörfern sei das aber keine geeignete Möglichkeit, sagt Hans-Gerd Ostendarp. „Laut LKA ist derzeit ein tragfähiges Sicherheitskonzept, das den Weiterbetrieb dieser Geldautomaten ermöglichen könnte, nicht bekannt.“

Über der Volksbank-Filiale in Lünten liegen Wohnungen. © Victoria Garwer
Eine Dauerlösung soll das allerdings nicht sein. Auch die Kunden in den Dörfern sollen bald wieder vor Ort Bargeld bekommen können, verspricht das Unternehmen. „Die Standorte Ammeloe und Lünten sind uns wichtig. Wir wollen unser SB-Angebot weiterhin in diesen Dörfern vorhalten“, sagt Hans-Gerd Ostendarp.
Neue Standorte sollen nah am Dorfkern liegen
Die Volksbank Gronau-Ahaus sei deswegen auf der Suche nach neuen Standorten für Geldautomaten. Zurzeit werden für einige Möglichkeiten Risikoanalysen durchgeführt. Gesucht wird ein Ort, der nah zum Dorfkern liegt, keine angrenzende Wohnbebauung hat, dafür aber eine verkehrstechnisch gute Anbindung und eine kundenfreundliche Parkplatzsituation vorweisen kann. „Erste Gespräche sind bereits geführt. Entscheidungen sind noch nicht gefallen, sodass wir weiteren Vorschlägen und Hinweisen offen gegenüberstehen“, sagt der Teilmarktleiter Vreden.
Bis es so weit ist, müssen die Am meloer und Ellewicker auf andere Filialen mit Geldautomat ausweichen. Zwischen 6 und 24 Uhr sind zum Beispiel die Automaten in Alstätte, Ottenstein, Ellewick und Vreden geöffnet. Die Volksbank verweist zudem auf alternative Bezahlungsmöglichkeiten mit der Girocard, Kreditkarte oder mit dem Handy.
Als gebürtige Vredenerin habe ich mich aus Liebe zur Region ganz bewusst für den Job als Lokaljournalistin in meiner Heimat entschieden. Mein Herz schlägt für die Geschichten der Menschen vor Ort. Ich möchte informieren, unterhalten und überraschen.
