
© Markus Gehring
Übersicht: Wer will in Sachen Schulcampus eigentlich was und warum?
Umbau Schulzentrum
Seit sechs Jahren wird in der Politik über den Schulcampus diskutiert. Varianten wurden erarbeitet, dann wieder ausgeschlossen, neue kamen hinzu. Ein Überblick, wer eigentlich was will.
Erst waren es vier Varianten, dann kamen zwei neue hinzu. Andere wurden ausgeschlossen, dafür neue entwickelt. Am Ende standen sieben Varianten zur Wahl. Und dann hat die Bürger-Gruppe um Alexander Demes noch eine eigene Variante entwickelt. Bei vielen ist da der Durchblick verloren gegangen. Deswegen fassen wir zusammen, wer eigentlich was will und warum.
Klicken Sie auf den jeweiligen Punkt, um direkt zur Begründung zu springen.
- Sekundarschule: Variante D
- Gymnasium: Variante B1 oder D
- TV Vreden und Ausdauerteam: Variante D
- SpVgg und FC Vreden: Variante D
- Verwaltung: Variante D
- Bürger-Gruppe: Eigene Variante
- CDU und Grüne: Variante D
- SPD und FDP: Variante A2
- UWG: Variante B1
Variante D
Die Variante D sieht einen gemeinsamen Schulcampus der beiden Schulen ohne Schulstraße und ohne Widukindstadion vor. Geplant sind ein Busbahnhof und ein separater Pkw-Parkplatz, eine Vierfachsporthalle, eine Gelände-Laufbahn und diverse Sportanlagen.

So sieht die vom Rat beschlossene Variante D aus. © Stadt Vreden
Variante A2
In dieser Variante bleiben die 400-Meter-Bahn und die Schulstraße erhalten. Eine Dreifach- und eine Doppelsporthalle werden neu gebaut. Die Sportanlage wird so gelegt, dass ein neuer Eingangsbereich zum Theatersaal möglich ist.

Diese Variante wurde von der FDP entwickelt. © Stadt Vreden
Variante B1
In der Variante B1 bleibt die Schulstraße erhalten. Eine 300-Meter-Bahn macht einen neuen Eingang für den Theatersaal möglich. Geplant sind eine Doppel- und eine Dreifachsporthalle.

So sieht die Variante B1 aus. © Stadt Vreden
Sekundarschule: Variante D
Die Sekundarschule hat sich nach Prüfung der Kriterien Schulsportanlagen, Verkehrssicherheit, Bedarf der Ganztagsschule, Schulhof/Campus und Mensa für Variante D entschieden. Laut Stellungnahme gewährleisten die vorgesehenen Sportanlagen alle Disziplinen des Schulsports. Und: „Der Wegfall der Schulstraße verbessert die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer erheblich.“
Gymnasium: Variante B1 oder D
Die Gremien am Gymnasium sind sich nicht einig. Die Lehrerkonferenz und die Vertreter der Schüler favorisieren Variante B1. Die Begründung: „Es ist ein tragbarer Kompromiss zwischen hinreichend großem Sportplatz in direktem Schulumfeld und dem Wunsch nach einem neuen Eingangsbereich zum Theatersaal.“
Die Elternvertreter sowie die Schulleitung wollen Variante D. Sie sehen die Trennung von Schul- und Vereinssport positiv, befürworten die vielen Parkplätze und die Trennung zwischen Pkw- und Radverkehr.
TV Vreden und Ausdauerteam: Variante D
In einer gemeinsamen Stellungnahme sprechen sich die beiden Vereine klar für die Variante D in Verbindung mit einer separaten Sportanlage im Sportzentrum mit Leichtathletikstadion und Vereinsheim für den TV Vreden aus.
Besonders für Leichtathleten bedeute die Variante D eine Verbesserung. „Während derzeit nicht alle Disziplinen im Widukindstadion durchführbar sind oder teils nur mit großer Improvisation, gäbe es durch die neuen Trainingsanlagen ideale Bedingungen für alle Disziplinen der Leichtathletik“, heißt es in der Stellungnahme. Eine Verkleinerung auf eine 300-Meter-Bahn am Schulzentrum hingegen würde eine deutliche Verschlechterung der Situation bedeuten.
Außerdem wünscht sich der TV eine freistehende Halle mit Vereinsheim zur eigenen Nutzung. Einen Anschluss an eine Mehrfachsporthalle im Schulzentrum findet der Verein nicht ideal.
SpVgg und FC Vreden: Variante D
„Wir halten den Entwurf für eine sehr gute Lösung, der den sportlichen Bereich der Stadt Vreden an einem optimierten zentralen Ort konzentriert und dabei auch zukünftige Entwicklungen und Herausforderungen berücksichtigt“, schreiben die Vredener Fußballvereine in einer Stellungnahme. Gemeint ist damit jedoch nicht das Schulzentrum an der Widukindstraße, sondern das geplante Sportzentrum an der Ottensteiner Straße.
Die Bündelung der Sportanlagen dort trifft auf die Zustimmung der Fußballvereine, die anregen, bei den Bauarbeiten auch einen neuen Kunstrasenplatz zur gemeinsamen Nutzung anzulegen. Vom Schulzentrum und dem Widukindstadion ist in der Stellungnahme keine Rede.
Verwaltung: Variante D
Die Verwaltung begründet auf 15 Seiten, warum für die Variante D die beste Lösung ist. Dabei stützt sie sich auch auf die Sportentwicklungsplanung (SEP) aus dem Jahr 2016. Sportvereine und die Schulen wurden damals beteiligt. In dem Abschlussbericht heißt es unter anderem: „Aus schulischer Sicht wird im Schulzentrum keine vollausgestattete Kampfbahn mit einer 400-Meter-Rundlaufbahn benötigt, sondern lediglich eine kompakte Anlage für den Schulsport.“
In diesem Abschlussbericht wird ebenfalls bereits von einer Geländelaufstrecke, einem Sportzentrum an der Ottensteiner Straße mit Kunstrasenplatz und 400-Meter-Bahn und neuen Sporthallen im Schulzentrum gesprochen - genau wie es die Variante D jetzt vorsieht.
Bürger-Gruppe: Eigene Variante
Eine Bürger-Gruppe um Alexander Demes hat eine eigene Variante für ein Bürgerbegehren entwickelt. Diese sieht vor, die Schulstraße zu optimieren, das Sportstadion zu erhalten und eine Doppel- und eine Dreifachsporthalle am Rand des Geländes zu bauen.
Die Gruppe glaubt, dass so die Punkte Verkehrssicherheit, Auswirkung auf die Anwohner, Finanzen und Sportanlagen am besten gelöst werden.
Als gebürtige Vredenerin habe ich mich aus Liebe zur Region ganz bewusst für den Job als Lokaljournalistin in meiner Heimat entschieden. Mein Herz schlägt für die Geschichten der Menschen vor Ort. Ich möchte informieren, unterhalten und überraschen.
