Schlaganfall-Selbsthilfegruppe bietet Gelegenheit zu Austausch, Gespräch und Informationen
Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe
Eine Selbsthilfegruppe für junge Schlaganfall-Betroffene trifft sich seit Februar im Pfarrheim St. Marien. Jeden dritten Mittwoch im Monat gibt es Austausch, Gespräche und Informationen.
In Vreden hat das Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe eine Selbsthilfegruppe für junge Schlaganfall-Betroffene initiiert. Seit Februar treffen sich an jedem dritten Mittwoch im Monat Betroffene und Angehörige. Auch Menschen mit einer dem Schlaganfall ähnlichen Erkrankung sind willkommen. Nach einer Kopfverletzung, einem Hirntumor oder auch einer Hirnhautentzündung kann eine ähnliche Symptomatik als Folge bestehen. „Diese Selbsthilfegruppe richtet sich an jüngere Schlaganfall-Patienten“, sagt Martina Nötzold vom Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe, „denn junge Menschen haben ganz andere Bedürfnisse als Ältere.“
Alltagssituation besser bewältigen
Die Teilnehmer können in einer offenen und vertrauensvollen Atmosphäre über sich sprechen, über die eigenen Gefühle, Sorgen und Nöte und auch über die schönen und dankbaren Momente. „Gemeinsame Gespräche und Aktivitäten helfen dabei, die eigene Alltagssituation besser zu bewältigen und das gegenseitige Verständnis tut gut“, so Martina Nötzold. Informationen, Tipps und Anregungen aus „Erfahrenensicht“ könnten dabei unterstützen, die täglichen Herausforderungen besser zu bewältigen.
Der Bedarf für eine solche Selbsthilfegruppe war während der Familienkonferenz des Bündnisses für Familie in Vreden deutlich geworden, wo sich eine Arbeitsgruppe mit dem Thema Pflege und Beruf befasste. Ein pflegender Angehöriger beschrieb in der Konferenz eindrücklich seine Alltagssituation und die seiner pflegebedürftigen jungen Frau. In Kooperation mit dem Bündnis für Familie in Vreden unterstützte Martina Nötzold vom Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe die Gründung der Selbsthilfegruppe. Sie begleitete die Selbsthilfegruppe bei den ersten Treffen, jetzt organisiert sich die Gruppe selbst. Interessierte können sich beim Kontaktbüro aber auch über die Vredener Selbsthilfegruppe informieren.
Land NRW fördert Kontaktbüros
In Nordrhein-Westfalen leben mehr als 640.000 Pflegebedürftige und rund eine Millionen pflegende Angehörige. Zwei Drittel der Pflegebedürftigen werden zu Hause von Angehörigen und mobilen Diensten versorgt. Während Selbsthilfeorganisationen im Gesundheitsbereich seit langem etabliert sind, fehlt es an vergleichbaren Strukturen in der Pflege. Zur besseren Unterstützung und Stärkung pflegender Angehöriger fördern das Land NRW gemeinsam mit den Landesverbänden der Pflegekassen landesweit Kontaktbüros Pflegeselbsthilfe. Ziel ist es, Angehörigen eine einfache Möglichkeit zu bieten, sich aussprechen und damit entlasten zu können von den vielen Anforderungen, die häusliche Pflege mit sich bringt. Dazu schaffen Selbsthilfegruppen einen Raum, in dem sich Angehörige informieren und austauschen können, aber auch Sorgen und Fragen miteinander teilen können.
Das Kontaktbüro
- Das Kontaktbüro informiert über bestehende Selbsthilfegruppen/ Gesprächskreise für pflegende Angehörige, begleitet und unterstützt bestehende Gruppen, hilft bei der Gründung und dem Aufbau neuer Selbsthilfegruppen und wickelt die finanzielle Förderung für Pflegeselbsthilfegruppen ab.
- Martina Nötzold, Telefon: (02861) 60 53 101 oder 0174 73 80 961, E-Mail: pflegeselbsthilfe-coesfeld-borken@paritaet-nrw.org