In Vreden kam es im vergangenen Jahr zu einem schweren Raubversuch, der die betroffene Familie bis heute erschüttert. Zwei Männer versuchten, einen älteren Mann in Ammeloe zu überfallen.
Einer der beiden Täter hatte sich als Postbote ausgegeben und versuchte sich so Zugang zur Wohnung zu verschaffen. Mit einer Machete und Pfefferspray versuchten sie die Bewohner des Hauses zu überwältigen. Nur durch das rechtzeitige Einschreiten des Sohnes des Opfers konnte vermeintlich Schlimmeres abgewendet werden.
Vater schrie um sein Leben
Für den Sohn war es ein Schock: Nach eigenen Angaben hatte sich der 52-Jährige am Tag der Tat - einem Samstag - gerade für eine Mittagspause zur Ruhe gelegt, als er plötzlich ein lautes Schreien aus dem Eingangsbereich des Hauses wahrnahm, in dem er gemeinsam mit seinen Eltern lebt.
Ihm sei gleich klar gewesen, dass die Situation ernst war. „Es klang für mich so, als hätte mein Vater um sein Leben geschrien“, fügt der Vredener hinzu.
So schnell er konnte, habe er sich daraufhin auf den Weg in Richtung „Eingangshalle“ gemacht. Dort eingetroffen, sah er seinen Vater schon halb auf dem Boden liegen. Davor standen zwei maskierte Personen, die sich mit Gewalt Zutritt in die Wohnung verschafft hatten.
Zuvor habe einer der beiden mit dem Vorwand ein Paket ausliefern zu wollen an der Haustür geklingelt und gehofft, dass jemand öffnen würde. Kaum hatte der Senior des Hauses die Tür geöffnet, besprühten ihn die Täter mit Pfefferspray und drängten ihn das Haus zurück.
Als der Sohn des Opfers lautstark auf die Täter zuging und versuchte sie verbal zu vertreiben, sei der größere der beiden Täter auf ihn losgegangen. Im Zuge dieser Auseinandersetzung zog der zweite Eindringling plötzlich eine Machete.
Woher diese kam, wisse das Opfer nicht, doch von da an sei ihm bewusst geworden, wie gefährlich die Lage ist. Trotz vieler Verletzungen in Form von Blutergüssen, Kratz- und Schnittwunden gelang es dem Sohn des Opfers, die Täter in die Flucht zu schlagen.
Argwohn wächst
Seither sitzt der Schock bei der gesamten Familie tief, wie der 52-Jährige während des Prozesses berichtet. Sein Vater habe vor dem Vorfall keine Angst vor Fremden gehabt. „Misstrauen gegen Leute, die bei uns klingeln, war ihm fremd“, berichtet sein Sohn. „Er hat auch immer gerne jedem geholfen.“ Doch jetzt schaue die ganze Familie genau, wer sich wann auf ihrem Grundstück befindet.
Neue Sicherheitsvorkehrungen
Auch die Sicherheitsvorkehrungen habe die Familie aus diesem Grund stark angezogen. Neben dem automatisch schließenden Tor mit Zaun, der das gesamte Privatgrundstück umschließt, sei auch eine Sicherheitsfirma engagiert worden. „Ich hätte nicht gedacht, dass das mal nötig wäre“, erklärt der 52-jährige Vredener.
Ein Urteil in diesem Fall kann die Familie wie auch die Öffentlichkeit vermutlich erst nach der dritten Sitzung am 4. April 2024 vor der großen Strafkammer am Landgericht Münster erwarten.
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