
© Bernd Schlusemann
Peta zieht die Strafanzeige gegen Köckelwicker Landwirt zurück
Brandstiftung
Die Tierrechtsorganisation Peta hat angekündigt, die Strafanzeige gegen einen Köckelwicker Landwirt wegen mangelnder Brandschutzmaßnahmen im Kuhstall zurückzuziehen.
Eine Sorge weniger für den Köckelwicker Landwirt: Die Tierrechtsorganisation Peta wird die Strafanzeige zurückziehen. „Bei vorsätzlicher Brandstiftung erstatten wir grundsätzlich keine Strafanzeige. Denn in diesem Fall kann der Landwirt ja nun wirklich nichts dafür“, erklärt Dr. Edmund Haferbeck von Peta Deutschland im Gespräch mit der Redaktion.
„Da waren wir vielleicht ein bisschen zu schnell“
Die Information, dass es sich bei dem Brand in Köckelwick um Brandstiftung handelt, habe man erst jetzt bekommen. „Da waren wir vielleicht ein bisschen zu schnell“, so der Leiter der Wissenschafts- und Rechtsabteilung bei Peta. Sobald die Staatsanwaltschaft Münster das Aktenzeichen des Vorgangs mitteile, werde die Organisation die Anzeige zurückziehen.
Hendrik Mulder, Fraktionsvorsitzender der FDP Vreden, hatte die Redaktion am Montagmorgen informiert, als er die Information von Peta per Mail erhielt.
Sieben Rinder gestorben, 200 gerettet
Wie berichtet, hatte die Organisation gegen den Köckelwicker Landwirt Strafanzeige wegen mangelnder Brandschutzmaßnahmen gestellt. Sieben Rinder waren bei dem Brand in der vergangenen Woche gestorben, 200 Tiere konnten gerettet werden.
Vor Ort war allerdings niemand von Peta. Eine Mitarbeiterin erklärte, dass die Organisation regelmäßig Anzeige nach Bränden in ganz Deutschland stelle, um das Brandrisiko in Tierställen aufmerksam zu machen.
Organisation will auf grobe Fahrlässigkeit aufmerksam machen
Vorsätzliche Brandstiftung sei nur einem Bruchteil der Fälle die Ursache für das Feuer, so Dr. Edmund Haferbeck am Montag. „Das ist wirklich höchst selten. Meistens sind technische Defekte der Auslöser und dabei handeln die Betreiber oft grob fahrlässig“, so der Agrarwissenschaftler. Genau auf solche Fälle wolle man aufmerksam machen.
Haferbeck hat sich nach dem Telefonat mit der Redaktion notiert, dass es in Vreden derzeit einen Brandstifter gibt.
Bereits nach einem Brand in Lünten hatte Peta Strafanzeige gegen den Betreiber gestellt. Dort waren neun Rinder gestorben. Oberstaatsanwalt Stefan Lechtape ging am Montag davon aus, dass das Verfahren wie die meisten dieser Art inzwischen eingestellt wurde. Mit Sicherheit sagen konnte er das aber nicht, da er das Aktenzeichen nicht kenne.
In einem Blogeintrag erklärt Peta die Strafanzeigen nach Bränden in Tierställen.
Als gebürtige Vredenerin habe ich mich aus Liebe zur Region ganz bewusst für den Job als Lokaljournalistin in meiner Heimat entschieden. Mein Herz schlägt für die Geschichten der Menschen vor Ort. Ich möchte informieren, unterhalten und überraschen.
