Immer mehr Pedelecunfälle in Vreden Statistik zeigt wachsendes Problem

Immer mehr Pedelecunfälle: Statistik zeigt wachsendes Problem
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Die Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2024 in Vreden zeigt Licht und Schatten. Das geht aus dem aktuellen „Jahrbuch Verkehr 2024“ der Kreispolizeibehörde Borken hervor, das detaillierte Zahlen zur Entwicklung der Verkehrssicherheit in den Kommunen des Kreises liefert.

Die erste gute Nachricht: Im dritten Jahr in Folge liegt die Zahl der Verunglückten auf einem stabilen Niveau – mit leichten Verschiebungen innerhalb der Kategorien. Schimmer wurde es also offenbar nicht. Doch gewisse Schwerpunkte tun sich auf.

Doch zuerst zur Gesamtlage: Insgesamt wurden im Jahr 2024 100 Personen bei Verkehrsunfällen verletzt, das sind zwei weniger als im Vorjahr (2023: 102) und fünf weniger als 2022 (105). Während die Zahl der leicht verletzten Personen von 88 auf 84 zurückging (2022: 90), stieg die Zahl der schwer Verletzten erneut leicht an – von 14 im Jahr 2023 auf 16 im Jahr 2024 (2022: 15). Erfreulicherweise wurde – wie bereits in den beiden Vorjahren – kein Todesopfer registriert.

Problem mit Pedelecfahrern

Ein besonderes Augenmerk gilt aber weiterhin den sogenannten schwächeren Verkehrsteilnehmern. Die Zahl der verunglückten Rad- und Pedelecfahrenden stieg von 38 (2023) auf 41 (2024) an und liegt damit auch über dem Wert von 2022 (35). Bemerkenswert ist, dass erneut mehr Pedelecfahrende (21) als klassische Radfahrende (20) in die Statistik eingehen – ein Trend, der sich bereits in den letzten Jahren abgezeichnet hat.

Die Altersverteilung der Verunglückten zeigt ein weiterhin hohes Unfallrisiko bei Erwachsenen zwischen 25 und 64 Jahren, von denen 52 betroffen waren (2023: 53, 2022: 50). Die Zahl der verunglückten Jugendlichen (15–17 Jahre) erhöhte sich leicht auf 8 (2023: 7, 2022: 5). Auch bei Seniorinnen und Senioren (65+) stieg die Zahl von 15 (2023) auf 17 (2024). Kinder unter 14 Jahren waren mit 6 Fällen wie im Vorjahr relativ stabil (2023: 6, 2022: 7).

Aufklärungsquote verbessert

Positiv zu bewerten ist die Entwicklung bei der Aufklärungsquote. Diese konnte auf 83,3 Prozent verbessert werden. 2022 lag diese Quote noch bei 71,4 Prozent. Insgesamt zeigt sich: Die Zahl der Verunglückten bleibt auf hohem, aber leicht rückläufigem Niveau.

Gleichzeitig nimmt die Bedeutung der Pedelecunfälle zu. Die Polizei sieht in diesem Bereich - auch in Vredenes Nachbarstädten - weiterhin einen Handlungsschwerpunkt, insbesondere mit Blick auf ältere Verkehrsteilnehmer, die häufig an Pedelecunfällen beteiligt sind.

Dabei helfen sollen unter anderem die umgebauten Kreisverkehre im Vredener Stadtgebiet. Die Idee: Radfahrer - und somit auch Pedelecfahrer - sollen mit den PKW auf der Straße fahren.

So soll die Aufmerksamkeit auf die Zweiräder gelenkt werden und sie sollen mehr als gleichberechtigte Teilnehmer im Straßenverkehr wahrgenommen werden. Wegen der neuen Radverkehrsführung auf dem innerstädtischen Ring hat die Stadt Vreden gerade im vergangenen Jahr ein besonderes Augenmerk auf die Öffentlichkeitsarbeit gelegt.

Stopp-Schild könnte helfen

Zuletzt sollte ein Stopp-Schild am Kreisverkehr Bauhof (Ottensteiner Straße/ Gutenbergstraße/ Breslauer Straße) für mehr Sicherheit sorgen. Dieses sorgte zwar vorerst vor allem für Verwirrung, aber welchen Effekt das Stopp-Schild langfristig haben wird, ist erst in der kommenden Verkehrsstatistik ablesbar.

Noch vor dem Umbau der Kreisverkehre mussten Radfahrer auch einer separaten Spur fahren.
Noch vor dem Umbau der Kreisverkehre mussten Radfahrer auch einer separaten Spur fahren. © Markus Gehring