
© Anne Rolvering
50 Jahre Priester – Meinhard Jonscher feiert im Open-Air-Gottesdienst
Goldenes Priesterjubiläum
Pfarrer Meinhard Jonscher war 22 Jahre als Priester in Ellewick tätig und wohnt dort noch heute. Zum Anlass seines Goldenen Priesterjubiläums erzählt er, warum er kein Ingenieur geworden ist.
Pfarrer em. Meinhard Jonscher feiert am Sonntag, 12. Juli, auf dem Parkplatz vor der Kreuzerhöhungskirche in Ellewick um 10.30 Uhr das Dankhochamt anlässlich seines Goldenen Priesterjubiläums. „Die Corona-Pandemie hat meine Pläne geändert, deshalb findet der Festgottesdienst nicht in der Kirche, sondern unter freiem Himmel statt, eine anschließende Begegnung ist leider nicht gestattet,“ bedauert Pfarrer Meinhard Jonscher.
Am 11. Juli 1970 spendete Bischof Heinrich Tenhumberg ihm im Dom zu Münster das Sakrament der Priesterweihe. „Seitdem durfte ich mit Gottes Hilfe in vielen Gemeinden als Kaplan, Cooperator oder als Pfarrer seinem Reich und vielen Menschen dienen“, blickt der 77-jährige Pfarrer zurück.
Am kommenden Sonntag hat er noch einen zweiten Grund zum Feiern, denn am Samstag, seinem Priesterweihetag, ist sein 78. Geburtstag.
Meinhard Jonscher wurde lieber Priester als Ingenieur
Den Berufswunsch Priester habe er bereits als Kind und Jugendlicher gehabt. Seine Oma sei sehr fromm gewesen und das bischöfliche Internat in Cloppenburg-Bethen, wo er das Gymnasium besuchte, war damals als „Priesterschmiede“ bekannt. Nach dem Abitur hätte ein Berufsberater Meinhard Jonscher geraten, Ingenieur zu werden, da er so gut technische Zeichnungen anfertigen konnte. „Aber ich wollte dringend mit Menschen zu tun haben und habe das Abitur nur gemacht, um Priester zu werden,“ erzählt Pfarrer Jonscher.
Das Theologiestudium sei ihm leicht gefallen und im Diakonat in Lippramsdorf hätte er viel gelernt. Die Jugendarbeit hätte ihm schon damals viel Freude bereitet. Als Kaplan in Borghorst organisierte er das erste Jungenlager und ein Jahr später zwei eigene Ferienlager, für Jungen und Mädchen. „Früher bin ich immer mit ins Lager gefahren. Als ich älter war und Pfarrer in Ellewick wurde, übernachtete ich dort wenigstens eine Nacht. Später habe ich jedes Jahr die Lagermesse gefeiert, auch als ich schon von Ellewick weg war,“ erklärt Pfarrer Jonscher.
Rückkehr nach Ellewick im Ruhestand
Nachdem er von 1983 bis 1992 Pfarrer in Ellewick und Seelsorger im Haus Früchting war, wechselte er als Pfarrer nach Isselburg und später war er auch noch zwei Jahre Vicarius Cooperator in Stadtlohn, St. Otger. Die kirchenfreundliche Stimmung in Vreden und die gute Gemeinschaft im Dorf Ellewick-Crosewick hätten ihn dazu bewogen, nach seiner Versetzung in den Ruhestand im Jahr 2014 noch einmal in das Ellewicker Pfarrhaus zu ziehen.
Die Anzahl der Gottesdienstbesucher hätte sich nach seiner 22-jährigen Abwesenheit sehr reduziert, das sei ihm sofort aufgefallen. Aber die freundliche Gemeinschaft im Dorf sei immer noch genau so schön wie früher. Als Präses der KFD Ellewick-Crosewick, beim Kirchenchor und bei der Seniorengemeinschaft würde er gerne an allen Treffen teilnehmen.
Nächste Reise steht für Meinhard Jonscher bereits an
Neben den Gottesdiensten in der großen Gemeinde St. Georg betreut Pfarrer Jonscher heute auch noch die Senioren im Haus Kreszentia und im Haus Oldenkott. „Am Herz-Jesu-Freitag bin ich dort und die Bewohner freuen sich jedes Mal, wenn ich ihnen Neuigkeiten aus dem Dorf erzähle,“ erklärt Pfarrer Jonscher.
Zu seinen liebsten Hobbys gehört das Wandern. Von Ellewick aus wandert er gerne nach Zwillbrock, Wennewick oder Doemern und lobt die schönen Wege im Münsterland. Seit dreißig Jahren bereist er außerdem sehr gerne besondere Ziele weltweit. Oft schon hat er in seinem Jahresurlaub Ordensleute an ihren Wirkungsstätten in Australien, Südamerika, in Chile oder Tansania besucht.
Im Herbst diesen Jahres steht eine nicht ganz so weite Reise an, Pfarrer Jonscher zieht noch einmal um. Denn er möchte in Zukunft in Osterwick im barrierefreien Haus eines befreundeten Pfarrers wohnen.
Stationen des Dienstes von Pfarrer Meinhard Jonscher
- 1968 Diakonat in Haltern, Lippramsdorf, St. Lambertus
- 1970 Kaplan in Borghorst St. Marien
- 1974 Kaplan in Kleve, Christus König
- 1977 Kaplan in Straelen, St. Peter und Paul
- 1981 Kaplan in Xanten, St. Victor
- 1983 Pfarrer in Vreden-Ellewick, Kreuz Erhöhung
- Seelsorger im Haus Früchting
- 1992 Pfarrer in Isselburg, St. Bartholomäus
- Pfarrer in Isselburg Werth, St. Peter und Paul
- 1995 Pfarrer in Warendorf, St. Josef
- ab 1995 zusätzlich Pfarrverwalter in Einen, St. Bartholomäus
- 2007 Vicarius Cooperator in Stadtlohn, St. Otger
- 2009 Pfarrer in Hünxe, St. Albertus Magnus
- 2014 Pfarrer em. in Vreden St. Georg
Jahrgang 1965, fotografiert und schreibt seit 1999 als freie Mitarbeiterin für die Münsterland-Zeitung/Lokalredaktion Vreden. Menschen, Ehrenamt, Soziales, Politik, Geschichte, Natur, Kunst und Kultur sind ihre Lieblingsthemen.