Lange dauert es nicht mehr, bis der vorweihnachtlich leuchtende Traktor-Korso zum dritten Mal durch die Stadt und die umliegenden Dörfer touren wird. In diesem Jahr aber ist alles ein wenig anders. Das fängt bei der Terminierung an, denn die Landwirte werden an einem Sonntag und nicht wie sonst an einem Samstag unterwegs sein – eine ganz bewusste Entscheidung, berichtet Friedhelm Wentink vom Organisationsteam: „Viele Leute haben dann mehr Zeit.“
Für den Nebenerwerbs-Landwirt steht bei der diesjährigen Lichterfahrt eine doppelte Premiere an. Er nimmt nicht nur zum ersten Mal selbst teil, sondern übernimmt nun zusammen mit Sebastian Gebing die Organisation. Von Null auf Hundert sozusagen: „Ich bin da so reingerutscht.“

62 Trecker fahren durch Vreden
Die Planung, Behördengänge, Absprachen mit der Polizei – im Hintergrund ist eine Menge Arbeit zu leisten, bevor die 62 festlich geschmückten und beleuchteten Trecker durch die Stadt fahren. Zwischenzeitlich hatte noch ein anderes Thema für Diskussionen gesorgt: Das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft findet an besagtem Sonntag statt. Lichterfahrt oder Nationalmannschaft? Dieses Problem hat sich bekanntlich von selbst gelöst.
Jana Gewers hatte das Projekt Lichterfahrt ursprünglich für Vreden ins Leben gerufen und in den ersten beiden Jahren auch organisiert. Nun muss sie aber aus einem schönen Grund kürzer treten – es steht Nachwuchs ins Haus. Sie stand Friedhelm Wentink mit Tipps zur Seite. Auch Wolfgang Krieger, der die Lichterfahrt in Stadtlohn organisiert, stand für Fragen zur Verfügung und wird in Vreden mit seinem Traktor mit von der Partie sein.
Hoffen auf mehr Zuschauer
Wenn es am 18. Dezember um 17 Uhr in Zwillbrock losgeht, so die Hoffnung, stehen vielleicht noch mehr Zuschauer Spalier, als das in den Vorjahren der Fall war. Kürzlich war Friedhelm Wentink noch bei der Lichterfahrt in Borken und zeigte sich beeindruckt: „Da war viel mehr los als die Jahre zuvor.“ Die Landwirte würden sich freuen, wenn sie auch in Vreden noch mehr Zuschauer am Straßenrand begrüßen könnten.
Und hier gibt es Grund zur Hoffnung. Im Gegensatz zu den Vorjahren spielen Corona-Schutzmaßnahmen keine Rolle mehr. 2020 und 2021 galt es noch, die Zuschauer zu verteilen, große Menschenansammlungen sollten vermieden werden. Auch die Strecke der Lichterfahrt durfte aus diesem Grund erst kurz vorher verraten werden.
Der Start ist in Zwillbrock
Jetzt aber ist die Spannung groß: „Ich weiß gar nicht, wie viele mich schon nach der Route gefragt haben“, berichtet Friedhelm Wentink. „Die Vorfreude ist zu spüren.“
Die Route der Lichterfahrt ist anders als in den Vorjahren heute kein Geheimnis mehr. Hier setzen die Landwirte auf die bewährte Streckenführung des Vorjahres. Um 17 Uhr ist Abfahrt in Zwillbrock, was den Zwillbrocker Friedhelm Wentink freut, hat er mit seinem Unimog doch eine kurze Anfahrt. Vom Parkplatz am Campingplatz geht es zum Haus Früchting (Ankunft ca. 17.15 Uhr), dann folgen Ellewick (ca. 17.30 Uhr), Wennewick (ca. 17.45 Uhr), anschließend geht es Richtung Lünten (ca. 18.15 Uhr), zum Antoniusheim (ca. 18.45 Uhr) und schließlich nach Ammeloe (ca. 19.15 Uhr). In Vreden erreicht man circa um 19.50 Uhr die Oldenkotter Straße. Weiter geht es über die Ölbachstraße, Breslauer Straße, Gutenbergstraße, Overbergstraße, Groenloer Straße, Oldenkotter- und Widukindstraße, Up de Bookholt. Endstation ist dann um circa 20.30 Uhr in Vreden an der Bahnhofstraße.
„Lichterfahrt ist ganz wichtig.“
Den Landwirten geht es mit der Lichterfahrt nicht nur darum, vorweihnachtliche Stimmung zu verbreiten. Mit der Veranstaltung, die offiziell als Demonstration angemeldet ist, wollen sie auch auf ihre Anliegen aufmerksam machen: „Für uns ist die Lichterfahrt ganz wichtig. Wir machen das dieses Jahr wieder, um die Akzeptanz der Landwirtschaft zu erhöhen.“
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