Erfolg verpflichtet. Weil die weihnachtlich leuchtenden Trecker-Paraden in den letzten zwei Jahren viel Freude und Hoffnung in dunkler Zeit brachten, werden die Landwirte auch in diesem Jahr wieder an den Start gehen. Im Altkreis Ahaus machen die Legdener und Asbecker Landwirte am Samstag (3. Dezember) den Anfang. Die Ahauser, Stadtlohner und Vredener folgen an den weiteren Adventswochenenden.
In den vergangenen zwei Jahren hatten sich die Trecker-Korsos im Kreis Borken zu einem beliebten Fotomotiv an den Adventswochenenden entwickelt. Während Nikolausumzüge wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden mussten, sorgten die festlich-funkelnden Traktor-Umzüge allerorten für leuchtende Augen und ein wenig Trost.

Allerdings: Die Routen wurden 2021 und 2022 aus Infektionsschutzgründen vorab nicht bekanntgegeben. Menschenansammlungen sollten vermieden werden. „Das ist in diesem Jahr anders“, sagt der Legdener Landwirt Maik Brügging. Er freut sich, dass nun jeder Gelegenheit hat, sich an den Straßenrand zu stellen, ohne unnötig lange oder gar vergebens warten zu müssen.
Der Legden-Asbecker Trecker-Korso startet am Samstag, 3. Dezember, gegen 17 Uhr am Ahauser Damm in Asbeck und rollt dann über den Wiesengrund, An de Woord, Stiftsstraße, Brückenstraße, Am Bach, Niehuskamp, Heeker Straße, Lindenweg, Auf der Horst, Heeker Straße und Margaretendamm in Richtung Legden.
In Legden wird der Korso gegen 17.45 Uhr eintreffen. „Vielleicht auch ein wenig später, ganz genau können wir das noch nicht abschätzen“, sagt Maik Brügging. Die Route in Legden sieht so aus: Asbecker Straße, Schlesierstraße, Nordring, Fliegenmarkt, Mückenmarkt, Waldkrone und dann zurück über den Fliegenmarkt.

Von dort aus geht es weiter über den Westring, Lindert, Stiege, Mühlenstiege, Windmühlenweg, Wibbeltstraße, Wagenfeldstraße, Bachstraße, Bergers Kamp, Melroseweg, Osterwicker Straße, Hauptstraße, Stadtlohner Straße, Leiverskamp, Am Friedhof, Bahnhofstraße, Egelborger Feld und Am Dämmken. Zuletzt endet der offizielle Korso an der Bahnhofstraße.
„Rund drei Stunden wird der Korso insgesamt dauern“, schätzt Maik Brügging. Und er sagt: „In erster Linie wollen wir den Menschen eine Freude machen. Die Zeiten sind ja schwer genug: Krieg, Inflation, Energiekrise.“ Nur kurz haben die Landwirte sich gefragt, ob in Zeiten, in denen Energie gespart werden soll, ein solcher Korso überhaupt sinnvoll ist. Die Antwort war schnell klar, sagt Maik Brügging. „Wenn das nicht mehr gehen sollte, was soll dann überhaupt noch gehen?“
Politische Demonstration
Vorweihnachtliche Freude ist aber nur ein Aspekt des Trecker-Korsos. Unter dem Motto „Ein Funken Hoffnung – Ohne Bauern geht es nicht!“ hatte die bäuerliche Basisbewegung „Land sichert Versorgung“ in der Corona-Adventszeit 2020 neben dem Zeichen der Freude auch ein Zeichen des politischen Protests setzen wollen.
„Es gibt für die Landwirtschaft immer mehr Auflagen. Das ist ein Wahnsinn. Wenn das so weiter geht, werden immer mehr Höfe sterben. Und dann müssen die Lebensmittel, für die es keine Auflagen gibt, importiert werden. Das kann doch keiner wollen“, sagt Maik Brügging, der selbst einen Milchviehbetrieb bewirtschaftet.
Landwirtschaft im Dialog
Der Korso „Ein Funken Hoffnung“ soll auf dieses Probleme aufmerksam machen, die Politik, aber auch die Menschen in den Städten und Dörfern. Maik Brügging empfängt daher auf seinem Hof auch gerne Kindergarten-Gruppen oder Schulklassen. „Zuletzt haben auch Senioren aus dem Altenwohnhaus St. Josef unseren Kuhstall und den Melkroboter besichtigt. Der Kontakt war im letzten Jahr beim Trecker-Korso entstanden. Wir fahren ja immer eine Extrarunde um das Altenwohnhaus“, sagt Maik Brügging.
Aber nicht nur die Legdener und Asbecker Landwirte sind in dieser Adventszeit unterwegs. Die Ahauser Landwirte haben eine Lichterfahrt für Samstag, 10. Dezember, angemeldet. Landwirte aus Stadtlohn schmücken ihre Traktoren für Sonntag, 11. Dezember. Und der Vredener Trecker-Korso startet am vierten Adventssonntag, 18. Dezember.
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